Auch wenn auf dieser Webseite mal eine große zeitliche Lücke bei den Berichten klafft: wir waren und sind jeden Freitag unterwegs, bei jedem Wetter und an auch an Feiertagen.
10.05.2024
03.05.2024
26.04.2024
„Hoppla, schon zu Hause“, dachte ich mir am Freitagabend.
Normalerweise gehen die „Helpies-Freitage“ mindestens eine Stunde länger.
Da uns schon vor Beginn der Verteilung 50-60 Leute erwarteten und ungewöhnlich viele dazu kamen waren wir gegen 20:15 Uhr komplett leer geräubert. 110 Portionen Essen (+ Schnitzel+ Frikadellen, Kaffee+ Tee natürlich).
Bereits nach 20 Minuten ging uns das heiße Wasser aus. Die Starbucks-Filiale am Bahnhof half uns auch diesmal wieder damit aus, vielen lieben Dank!
Auch andere Organisationen berichten davon, in den letzten Wochen einen ungewöhnlich großen Zustrom von Gästen zu beobachten. Nicht auszudenken, wie sich das weiter entwickeln könnte, wenn man sich den politischen Diskurs zum Thema Leistungskürzungen anschaut.
Im Gespräch mit Achim Engels (Initiator von https://schattensprung.org) tauschten wir uns darüber aus, dass es eigentlich eine maximale Überforderung für viele sein muss zu erwarten, nach Jahren außerhalb geregelter Strukturen von jetzt auf gleich den Weg dahin zurückzufinden. Das gelingt auch nicht besser, wenn man mit Sanktionen droht, die existenzbedrohend sein können.
Tascha
21.04.2024
Anlässlich des Spendenlaufs von Carlos Andres Franco wurden insgesamt 2.105,00 € gespendet (1.020 €
via Paypal und 1.085 € per Überweisung).
Wir danken allen Spender:innen und insbesondere natürlich Carlos für die tolle Idee und die unglaubliche Leistung, in 14 Tagen 595 km von Lissabon nach Santiago zu laufen trotz widrigen Wetters.
19.04.2024
Nach längerer Zeit war ich heute mal wieder bei einem Versorgungsgang für unsere obdachlosen Schützlinge dabei. Ich freute mich auf die vertrauten Gesichter in unserer Gruppe und unsere Gäste bei der Versorgung. Mit drei Bollerwagen vollgepackt mit 60 Litern leckerem Eintopf, immer zwei große Kessel mit Fleischeintopf und einen kleineren Kessel mit der vegetarischen Variante, viel Geflügelschnitzel, Frikadellen heute mit Ketchup und Senf, Kaffee, und Tee zogen wir vom Breslauer Platz auf die Vorderseite des Hauptbahnhofes. Dort wartete schon eine riesige Schlange von hungrigen Menschen auf uns.
Da das Wetter an diesem Tag sich sehr freizügig mit heftigen Regenschauern, Wind und niedrigen Temperaturen und Sturmböen präsentierte, bezogen wir einen sichereren Standort unter dem Dach der gegenüberliegenden Bank.
Dort begannen wir mit der Essensausgabe und die Menschen nahmen dankbar den warmen leckeren Eintopf, ihre Frikadelle oder das panierte Schnitzel entgegen. Manche fragten, ob wir nicht auch Brötchen oder Tempo Taschentücher dabeihätten. Hatten wir diesmal leider nicht.
Ich schaute in die vom Leben auf der Straße gezeichneten Gesichter, hörte mir, wenn sie mit mir reden wollten, ihre Probleme an und schaffte es häufig, mit einem einfachen „Guten Appetit“ ein kurzes Lächeln hervorzuzaubern.
Die Ausgabe verlief sehr ruhig, keiner drängelte, keiner machte aufgrund von Alkoholkonsum Stress. Die Schlange an Wartenden nahm nicht ab und schon nach einer Stunde waren unsere Töpfe fast leer. Alle Schnitzel hatten dankbare Abnehmer gefunden und in einem Bollerwagen warteten nur noch 10 Frikadellen auf Abnehmer.
Dennoch entschlossen wir uns, den Gang durch die Stadt anzutreten. Wir kamen nicht allzu weit. Ein weiterer heftiger Regenschauer durchkreuzte unseren Plan und so gingen wir zurück zum Breslauer Platz und verteilten dort den Rest. Dies dauerte nur 10 Minuten, dann war absolut nichts mehr in unseren Töpfen, Kaffee- und Teekannen. Von Schnitzeln und Frikadellen samt Ketchup und Senf war auch nichts mehr zu sehen.
Auf meinem Weg nach Hause in der U-Bahn erlebte ich hautnah die unangenehme Situation eines aggressiven Bettelns und Beschimpfens, die uns beim Versorgungsgang auch häufig durch eine kleine Minderheit von nicht absolut Bedürftigen in der Nähe des Hauptbahnhofes begegnet.
Als ich zuhause in meiner warmen, trockenen Wohnung ankam, einen Tee trank, meine Fellnase, die auch eine obdachlose Vergangenheit hat, kraulte und den Abend nochmal in Gedanken an mir vorbeiziehen ließ, wurde mir wieder einmal bewusst, wie wichtig unsere Arbeit auf der Straße für die Menschen und auch für mich ist. Ich bin immer wieder gerne Wiederholungstäterin.
Sybille
12.04.2024
Aus der Ferne sah ich schon die leuchtend grüngelben Jacken. Ich reihte mich bei ihnen ein und wurde erst einmal kräftig geherzt. Lange habe ich Nicole, Sandra R., Agatha, Alice und Ingo als Stammteam nicht mehr gesehen. Ebenso lernte ich einen weiteren Helfer kennen, der ebenso wie ich, in "zivil" unterwegs war. Schnell waren die Bollerchen gepackt, unser Gastgeschenk von Ketchup und Senf gut verstaut, als es auch schon in Richtung Bahnhofsvorplatz losging. Dort, ich traute meinen Augen kaum, stand eine Menschenreihe, die bestimmt 80, wenn nicht sogar 100 Leute, umfasste. Alice und ich kümmerten sich um die Getränkeausgabe. Nach anderthalb Stunden waren drei große Tiegel mit leckeren Suppen, Schnitzel, Frikadellen, Brötchen und alle Süßigkeiten vergriffen. Getränke, wie Tee, Kaffee, Kakao und Cappuccino? Fott! Der Knaller. Dabei blieb die Stimmung super gut. Die Gäste waren dankbar und freundlich. Wer nicht anständig blieb, wurde von Doggie Clyde zurecht gewiesen. So hatten wir alle zu tun und waren am Ende happy. Ich danke euch für die tolle gemeinsame Zeit und freue mich schon aufs nächste Mal.
Ingo
05.04.2024
Januar 2017: Kälte, Schnee, Regen. Mein erster Gang mit Helping Hands Cologne. Am Bahnhof, im Schatten des Doms, eine lange Menschenschlange. Warten
auf etwas zu Essen, ein heißes Getränk, ein Lächeln und vielleicht ein kleines Gespräch. Im Anschluss wartet die Suche nach einem geschützten Schlafplatz, möglicherweise Einsamkeit.
Als ich nach Hause komme in mein zu klein geglaubtes Apartment bleibe ich im Eingangsbereich stehen, nehme die Wärme wahr, das Bett, die Möglichkeit einer heißen Dusche und das Essen im vollen
Kühlschrank. Meine Sichtweise änderte sich in diesem Moment. Wieviel ist genug von allem? Warum habe ich so viel, und andere so wenig?
7 Jahre später, April 2024, Freitagabend im Schatten des Doms, eine Menschenschlange.
Die Bundesregierung „verfolgt das Ziel, die Obdach- und Wohnungslosigkeit in Deutschland bis 2030 zu überwinden“. Wir als Gemeinschaft müssen hier unseren Teil beitragen. Akzeptanz und
Wertschätzung. Im Alltag helfen, vielleicht mal den Menschen vor dem Supermarkt fragen, ob man ihm etwas mitbringen kann, einen Kaffee spendieren. Kleine Gesten.
Die Metzgerei Müller hat Eintöpfe bereitet, 50 Liter, die gerne angenommen wurden. Es gab einen vegetarischen Eintopf, einen
mit Fleischeinlage, sowie Schnitzel und Frikadellen, wer mochte auch ein Brötchen dazu. Am Ende des Abends waren die Töpfe leer.
Die Firma Lush Cosmetics hatte handgemachte Seifen und Handcreme gespendet, die ebenfalls dankend angenommen
wurden.
Gemeinschaft im Kleinen hat sich auch heute Abend gezeigt. Ich habe Heißgetränke ausgegeben. Mit dazu gab es kleine Bounty. Ein Gast bekam den Ausruf seine Vordermannes „Ich liebe Bounty“ mit und
ließ sich auch eines geben, um es sofort an den Vordermann weiterzureichen. Berührende Szene.
Ein Gast berichtete, dass sein Ostern sehr einsam war, die Ostermesse hat ihm geholfen, sich als Teil der Gemeinschaft zu fühlen, für eine kurze Zeit nicht mehr einsam zu sein. Weihnachten aber, sagt
er, sei schlimmer. Zuhören, da sein, Aufmerksamkeit entgegenbringen.
Im Team selbst freut man sich die anderen zu sehen, eine herzliche Begrüßung zu Beginn des Abends. Gemeinschaft, Zusammenhalt, Heute gab es zum Ende kleine, liebevoll gebastelte Ostergeschenke von
Jasmin. Vielen Dank dafür.
Schön helfen zu können, schön ein Teil der Veränderung zu sein.
Sandra S.
29.03.2024
Frohe Ostern! Frohe Ostern? Karfreitag war ich wieder mit den Helping Hands Cologne unterwegs. Wir hatten einen leckeren Eintopf mit Würstchen und vegetarische Kartoffelsuppe von der Metzgerei Müller dabei und dazu noch Frikadellen und Schnitzel. Ausserdem gab es wie immer warme Getränke - und für jede:n einen Schokoladen-Osterhasen. Wie jeden Freitag starteten wir um 19:30 Uhr mit der Essensausgabe und die Warteschlange der obdachlosen Frauen und Männer war bereits lang.
Ich habe mit Ingo und Steffi die Getränke ausgegeben - Tee, Kaffee oder Kakao. "Kaffee bitte, schwarz! Mit viel Zucker und Milch, bitte" - ok mach ich, gerne! "Habt ihr Hagebuttentee? Das ist mein Lieblingstee!!!" - ja, haben wir "danke, das ist toll, mit Zucker bitte" - mache ich ihm, gerne."Ich habe seit drei Tagen nichts gegessen. Kann ich einen Kaffee mit viel Milch und viel Zucker haben?" - ja, mache ich ihr gerne. "Oh, wenn ihr Kakao habt, nehme ich einen Kakao mit Zucker, bitte" - ja klar, gerne. "Ich hätte gerne Tee. Habt ihr Waldfrucht, der ist so lecker" - ja, haben wir. Mach ich gerne!
So geht es immer weiter, eine gute Stunde lang - Ingo, Steffi und ich sind ein gutes Team. Als wir dann aufbrechen, sagt einer "vielen Dank, es war wieder sehr lecker" und ein anderer "danke sehr und frohe Feiertage" und eine Frau sagt "euch allen frohe Ostern!" - und ich denke "danke schön!" und freue mich.
Wir gehen am Dom vorbei und ziehen weiter und nächsten Freitag sind wir wieder da und hoffentlich können wir wieder Lieblingstees, schwarzen Kaffee mit viel Milch und viel Zucker und Kakao mit Zucker ausgeben.
Frohe Ostern euch allen!!!
Susanne
27.03.2024
Auf dem Jahresempfang 2024 des BVMW Köln, Rhein-Erft-Kreis durften wir dabei sein, als Achim Engels die neue Website "Schattensprung - Chancen ohne
Grenzen" vorstellte, mit der obdachlose Fachkräfte wieder in Arbeit gebracht werden sollen.
Zuvor gab es einen inspirierenden Impulsvortrag von Pater Anselm Grün zum Thema "Wertschöpfung durch Wertschätzung". Wertschätzung ist auch der Schlüssel für den Zugang zu
Obdachlosen. Alles verlore - das kann jede:n von uns treffen.
Achim
22.03.2024
„Heimat es jo nit bloß e Woot nur -
Heimat es do wo du nit abseits stehs“
Diese Liedzeilen des Liedes „Heimat es“ von Paveier beschreibt unter anderem warum ich mich ehrenamtlich bei „Helping Hands Cologne e.V.“ engagiere. Eine großartige und herzliche Gruppe, die alle ehrenamtlich jeden Freitag bei jedem Wetterverhältnis die Menschen versorgen, die Essen und warme Getränke benötigen. Jedoch geht es hierbei nicht nur um die Ausgabe des Essens und Trinkens, sondern auch um bewegende Geschichten von Menschen, die im Alltag nicht das Gehör finden.
So drehten wir auch dieses Mal am 22.03.2024 unsere Runde und versorgten die Menschen ab 19:30 Uhr am Bahnhofsvorplatz mit warmen Speisen. Das heutige Menü bestand aus einer Gemüsesuppe mit Fleisch und einer Ratatouille Suppe für Vegetarier. Als Beilage wurden Brötchen, Schnitzel und Frikadellen vergeben. Zudem wurden auch zahlreiche Taschentücher ausgehändigt, die man dankbar entgegennahm, denn diese werden gerade in der kälteren Jahreszeit oder nassem Wetterverhältnis stetig in Gebrauch genommen. Wie immer gab es auch wieder einen Getränkewagen, den man mit vielen Kannen Kaffee, heißem Wasser, mit Milchpulver und Zucker, verschiedenen Teesorten und mit Kakao bestückte. Bei der ganzen Vergabe und bei unserer Runde am Dom und am Rhein entlang hatten wir auch wieder tierische Unterstützung von einem Hund namens Clyde, der jeden freudig begrüßte. Ganz berührend fand ich, als die Menschen ihre Dankbarkeit aussprachen und sagten, dass sie es klasse finden, was wir machen, uns begrüßten und uns ein schönes Wochenende wünschten. Gegen 21:10 Uhr vergaben wir die letzte Gabe am Breslauer Platz und gingen Richtung Parkplatz, wo jeder noch beim Einräumen half, denn wie sagt man so schön, viele Hände, schnelles Ende.
Mit guter Laune und Aufgeschlossenheit verabschiedeten wir uns alle voneinander und wünschten uns gegenseitig ein schönes Wochenende.
Ich bin erst seit kurzem dabei, doch eines kann ich gewiss über diese Gruppe sagen: alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind mit ganzem Herzen dabei und empfingen mich mit voller Freundlichkeit.
Abschließende Worte meinerseits: wir alle sind Menschen mit einer Geschichte und alle haben es verdient, gehört und gesehen zu werden. Schließlich ist Köln nicht nur ein Ort, wo der Dom steht, sondern auch - und vor allem - die Heimat des Herzens.
Jasmin
15.03.2024
Heute hat uns Carlos begleitet auf dem Versorgungsgang. In einer Woche startet er mit seinem Spendenlauf von Lissabon nach Santiago. Es war bis kurz vor unserem Start ein schauerhaftes Wetter, und so wurden wir in den Arcaden am Taxistand schon von einer langen Schlange Menschen freudig erwartet.
09.03.2024
Am Samstag hatten wir Mitgliederversammlung. Hier kommen ein paar Zahlen aus dem Bericht des Vorstands zum Geschäftsjahr 2023:
Im Jahr 2023 haben wir 52 Versorgungsgänge gemacht, dabei 260 km
zurückgelegt, ca. 420 Liter Kaffee ca. 260 Liter Tee/Kakao/Cappuccino und 2.600 Liter Eintopf sowie 2.600 Frikadellen und 2.600
Schnitzel verteilt. Dazu noch ungezählte Hygieneartikel, Schlafsäcke, Isomatten, Decken etc.
Sonstige Veranstaltungen
Zum Ende 2023 waren wir 20 aktive Mitglieder.
08.03.2024
Am Freitag war ich nach längerer Abwesenheit (beruflich bedingt) endlich noch einmal bei einem Versorgungsgang der Helping Hands Cologne e.V. dabei und habe schnell festgestellt, dass mir dieser Termin viel bedeutet.
Der Zusammenhalt der Gruppe, die Menschen, denen wir mit einer warmen Mahlzeit und einem warmen Getränk ein Stück Beständigkeit vermitteln. Die Dankbarkeit unserer Gäste, wenn sie sich mitteilen können und wir oft auch nur einfach zuhören. Das bereichert mich immer wieder!
Pünktlich um 19:30 Uhr konnten wir mit der Verteilung der Mahlzeiten am Bahnhofsvorplatz starten. Zur Auswahl standen ein großer Topf Gulaschsuppe, ein vegetarischer Gemüseeintopf und zusätzlich Putenschnitzel und Frikadellen (über die Metzgerei Müller bereitgestellt, vielen Dank dafür).
Die weitere Versorgung musste etwas nach hinten geschoben werden, da eine große Demonstration zum Weltfrauentag unser Weiterkommen kurzfristig unmöglich machte.
Unser Gang durch die Innenstadt, an die Schlafplätze unserer Gäste, oft in Geschäftseingängen nach Ladenschluss oder an den hinteren Eingängen, eher in den dunkleren, abgelegenen Bereichen, war dann aber ruhig und friedlich.
Die letzten Portionen konnten wir um ca. 21.40 Uhr am Breslauer Platz hinter dem Bahnhof verteilen. Bis auf eine Kanne mit heißem Wasser, die für Tee bestimmt war, wurde alles verteilt und dankbar angenommen.
Mein persönliches Fazit von diesem Abend:
Wir werden gebraucht, wir müssen dran bleiben an den Menschen, die auf der Straße leben und trotz vieler Widrigkeiten versuchen sich ein Stück Normalität zu erhalten.
Sabine
04.03.2024
Carlos Andres Franco wird vom 23.03. bis 07.04.2024 ca. 600km von Lissabon nach Santiago joggen und ruft anlässlich
dessen zu Spenden für unsere Obdachlosenhilfe auf. Er hat selbst einen Bruch in seinem Leben überwunden, und er schreibt in seinem Spendenaufruf bei Facebook:
"Das Schicksal kann uns hart treffen. Auch wir könnten auf die Straße landen und auf Hilfe angewiesen werden."
Wir danken Carlos für diese tolle Idee, und wir wünschen ihm viel Kraft und Durchhaltevermögen für seine 15 Marathonläufe!
Achim
01.03.2024
Es ist zwar wieder kälter geworden, doch das schreckt uns natürlich nicht davon ab, auch diesen Freitag wieder pünktlich um halb 8 Uhr unseren Versorgungsgang am Dom zu beginnen.
Im Hinblick auf meine Erfahrungen aus den letzten acht Monaten sollte heute ein ruhiger Abend auf uns warten. Der Andrang war doch eher überschaubar, was sicherlich an den erneuten Streiks der KVB
lag - teilweise wurde von unseren Gästen berichtet, dass sie heute schon über zehn Kilometer zu Fuß zurück gelegt haben. Verständlich, wenn man sich - nicht so wie ich - mal eben so einen E-Roller
bis zum Hauptbahnhof gönnt.
Langsam aber sicher füllten sich dann aber doch die Reihen und warteten auf ihre Portion Rinderhack-Suppe mit Kartoffeln und verschiedenem Gemüse bzw. Kartoffelsuppe mit Gemüse. Nicht zu vergessen,
es gab heute natürlich auch wieder Schnitzel und Frikadellen sowie Kaffee, Tee, Taschentücher und Kaugummis, was dankend angenommen wurde.
Weiterhin erfreulich war, dass wir heute auch zwei Besucherinnen begrüßen durften, die sich unser Engagement einmal - oder hoffentlich noch öfter - ansehen wollten. Schattenseite des Ganzen war dabei
entstehend, dass ich nicht meine verantwortungsvolle Stellung an der Friko & Schnitzel - Station einnehmen konnte, wie ich es sonst bevorzuge :^). Als fast schon alter Hase habe ich,
selbsterklärend, die Chance beim Schopf gepackt, als es darum ging, die Kaugummis aktiv unter den Gästen zu verteilen.
Nichtsdestoweniger war es einmal mehr ein gelungener und erfüllender Start ins Wochenende nach der ach so üblichen Arbeitswoche. Ich kann hierbei das Engagement bei den Helping Hands Cologne jedem nur ans Herz legen. Es gibt praktisch keine Momente, die mich so den Alltag vergessen lassen, wie diese guten zwei Stunden in der Woche auf dem Versorgungsgang. Nicht weil ich mich danach ganz besonders toll fühlen kann, weil ich einmal etwas für Andere getan habe, sondern aus dem einfachen Grund, dass unsere Gäste im Alltag entweder unsichtbar sind oder besonders negativ wahrgenommen werden. Unseren Mitmenschen etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken, ist meines Erachtens, deshalb mehr als erstrebenswert.
Nach einer kurzen Runde über die hiesige Einkaufsmeile waren die Töpfe auch schon leer und wir verteilten die letzten Frikadellen als wir wieder zurück am Hauptbahnhof waren.
Schönes Wochenende
Louis
23.02.2024
Während der Corona-Zeit wurde ich durch meinen Karnevalsverein auf diese wunderbare Gruppe aufmerksam gemacht. Seitdem habe ich diverse Versorgungsgänge der Helping Hands Cologne begleitet um aktiv zu unterstützen.
Wie üblich trafen wir uns am vergangenen Freitag um 18:30 Uhr zum „Aufbau“. Die vorbereitenden Aufgaben wie das Packen des Autos, das Bereitstellen heißen Wassers, das Zubereiten von Kaffee, das Abholen des Essens bei der Metzgerei Müller und die weiteren notwendigen vorbereitenden Aufgaben sind zu diesem Zeitpunkt schon erledigt. Die Bollerwagen wurden fertig gemacht, und unsere Gruppe machte sich auf den Weg zum Bahnhofsvorplatz, um das Essen an unsere Gäste zu verteilen.
An diesem Abend standen Gulaschsuppe sowie Kartoffelsuppe mit Wirsing auf dem Speiseplan – es roch verlockend! Zusätzlich verteilten wir Schnitzel und Frikadellen und gaben Kaffee und Tee an unsere Gäste aus. Nachdem unsere Gäste am Bahnhofsvorplatz versorgt waren, machten wir uns auf den Rundgang durch die Innenstadt, um auch dort unsere Hilfe anzubieten.
Gegen 21:30 Uhr kehrten wir mit fast leeren Töpfen zurück an den Breslauer Platz, wo wir die restlichen Portionen noch verteilen konnten – eine ruhige Runde mit nur einem kurzen Regenschauer.
Für mich sind die Versorgungsgänge etwas ganz Besonderes. Der respektvolle Umgang miteinander und das aktive Helfen prägen diese Erfahrungen. Es ist beeindruckend, ein Teil eines Teams von liebenswerten Menschen zu sein, die nicht wegschauen, sondern gemeinsam helfen.
Hannah
09.02.2024
Liebe Community
Hier ein Bericht von jemand (Alex), der die Gruppe sozusagen von draußen (Am Freitag waren wir zu acht) gerade ein paarmal begleitet hat:
Nachdem die Bollerwagen beladen wurden ging es, wie jeden Freitag gegen 19:15 durch den Hauptbahnhof Richtung Vorplatz um die Versorgung der Schützlinge unter den Arkaden aufzubauen. Diesmal gab es wieder leckeren Kartoffeleintopf mit Fleisch sowie vegetarischen Grünkohleintopf, Frikadelle, Knusperschnitzel, Brötchen in wilden Mengen sowie Kaffee und Tees. Eine begrenzte Menge Papiertaschentücher war auch am Start (wurde sehr gerne angenommen).
Es gab kaum, wie sonst, eine Warteschlange vor der Versorgungsstation. Der Zulauf war eher ruhig. Vermutlich lag das an dem regen Feierleben zum Karnevalswochenende rund um den Bahnhof. Eine stressige, mitunter gefährliche Situation für Obdachlose: Da sind kostümiert Feierende in Gruppen, vielfach mindestens schon leicht angeschickert, und wenig bereit, Menschen in einer prekären Lage sehen zu wollen.
Wegen der Karnevalsstimmung auf den Straßen ging es nach dem Bahnhofsvorplatz diesmal nicht weiter durch Hohe Str. und Schildergasse, sondern auf die Rückseite des Bahnhofs (Breslauer Platz) und die Helping Hands Cologne bauten dort die Versorgungsstation wieder auf.
Mir ist wieder einmal die unglaublich selbstlose Hilfsbereitschaft der Helping Hands Cologne und Ihr liebevoller Umgang untereinander sowie mit den Schützlingen aufgefallen. Aller höchste Achtung vor Eurer Leistung.
An diesem Freitag konnte ich erstmalig tatsächlich keinerlei Interesse der Bevölkerung an dem Tun des Versorgungstrupps feststellen. Keine Frage wie sonst, wer wir sind, was wir machen…Lag das hoffentlich nur an Karneval?. Oder ist die Gruppe trotz gelbleuchtender Jacken mit Logo zu unauffällig? Wünschte mir gerne viel mehr Beachtung für diese tolle Gruppe.
Sehr mitgenommen hat mich an diesem Freitagabend der schlimme körperliche und seelische Zustand von zwei Schützlingen sowie einer sehr jungen Person die auch mit Nahrung versorgt wurde.
Liebe Leser, Ihr seid vermutlich auf dieser Seite, weil Ihr bereits sensibilisiert für die Probleme von Obdachlosen seid. Bitte kümmert Euch um Menschen, die in einer Lebenslage sind, die niemand möchte und viele fürchten. Beurteilt nicht direkt. Nicht jeder Mensch hat die Möglichkeit und körperlich/seelische Fähigkeit, sich aus einer Abwärtsspirale selber zu entwinden. Das ist einfach so. Schenkt diesen Menschen ein paar freundliche Worte und Blicke, hört zu, wenn Sie reden möchten, ein paar Euros. Fragt, ob Ihr Getränk, Essen, Hygieneartikel, Zigaretten etc. besorgen sollt. Lasst sie Respekt, Eigenliebe und Würde wieder zumindest erahnen. Steckt mit guter Laune an. Versucht, ein Lächeln zu erzeugen. Schaut nicht weg
Alex
02.02.2024
An diesem Freitag wurden wir schon vor Beginn der Verteilung von fast 30 Menschen am Dom-Vorplatz erwartet. Durch den Streik im ÖPNV hatten einige Gäste schon mehr Kilometer hinter sich als sonst üblich.
Der Grünkohl wurde gelobt mit den Worten "wie bei Mutti" und der der Kaffeedurst war an diesem Freitag auch besonders groß. Zum Glück konnte uns Starbucks am Hauptbahnhof mit neuem, heißem Wasser aushelfen, klasse Aktion, vielen Dank!
Auf dem Weg durch die Innenstadt trafen wir eine hilflose Person an, in einem Geschäftseingang im Dreck liegend. Da die Person nicht auf Ansprache und Stimulation reagierte, wurde unsererseits der Rettungsdienst hinzugezogen.
Wir können nur erahnen, wie viele Menschen vorher an ihm vorbei gegangen sind. Die netten Kollegen vom Rettungsdienst hatten bei der Ansprache dann mehr Erfolg. Wir konnten noch Tee und Suppe zur Stärkung reichen und die Person ging wieder ihres Weges.
Wir kamen dann bei einer kleinen, gemeinsamen Pause noch ins Gespräch mit den Rettungskräften zu den bevorstehenden, jecken Tagen und den anderen, aktuellen Herausforderungen in diesem Job.
Deswegen:
Bitte lauft nicht an hilflosen Personen vorbei, holt Unterstützung dazu. Egal ob obdachlos oder zu wilder Karnevalist. Jede*r hat in einer Notlage mehr verdient als in seinem eigenen Dreck liegen gelassen zu werden!
Eure Helping Hands Cologne
Tascha
19.01.2024
Natürlich sind wir auch in diesem Jahr wieder jeden Freitag und bei jedem Wetter unterwegs.
Wir durften im letzten Jahr einige neue Mitglieder begrüßen und freuen uns sehr über diese Unterstützung. Diese wird auch dringend benötigt, da die Zahl der wohnungslosen Menschen stetig ansteigt und
wir unser Versorgungsangebot dementsprechend anpassen müssen. Dies würde uns ohne die Unterstützung logistisch an unsere Grenzen bringen.
Auch in diesem Jahr werden wir weiterhin von der Metzgerei Müller mit wechselnden Essensangeboten versorgt. Hierfür schon
mal vielen lieben Dank!
Das letzte Jahr hat sicherlich vielen Menschen beruflich sowie privat vieles abverlangt. Gepaart mit den täglich negativen Nachrichten über Corona, dem Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Inflation
und u.v.a.m. hinterlassen diese auch bei unseren Schützlingen ein Gefühl der Besorgnis. Das Bedürfnis, sich mitzuteilen, ist gestiegen und wir bekommen ihre Ängste und Unsicherheiten zu spüren. Denn
auch dafür sind wir da: zuhören, trösten und Mut machen.
Diese Gespräche gehen auch an uns nicht spurlos vorbei und machen uns sehr nachdenklich. Denn auch wenn wir am Ende des Tages in unserem warmen Zuhause sind, hängen uns die Begegnungen und Gespräche dieses Abends stets noch eine Weile nach. So war es auch am heutigen Abend.
Am Bahnhof warteten wieder viele Bedürftige auf uns. Es war sehr kalt und windig und der heiße Eintopf und die heißen Getränke wurden dankend angenommen. Auch konnten wir heute unsere Schützlinge mit Wärmepads versorgen. Einige teilten uns wieder ihre Sorgen mit, dabei ging es unter anderem auch um gesundheitliche Probleme, die gerade bei der Kälte für manche eine große Herausforderung sind. Als alle versorgt waren, machten wir uns wieder auf unsere Runde durch die Stadt, denn auch dort warteten schon einige auf unser Kommen. Auch an diesem kalten Abend, kehrten wir wieder mit leeren Töpfen und Kannen zurück.
Gott sei Dank, gibt es in Köln viele Helfer*innen und Organisationen, die sich sehr fürsorglich um die Menschen auf der Straße kümmern. So wissen wir unsere Schützlinge auch an den anderen Wochentagen gut versorgt.
In diesem Sinne … vergesst bitte die Menschen auf der Straße nicht, denn Sie sind auf unser aller Hilfe angewiesen!
Wir freuen uns auf ein erfolgreiches neues Jahr und weiterhin auf ihre/eure Unterstützung!
Eure Helping Hands Cologne
Alice
24.11.2023
21.07.2023
23.06.2023
02.12.2022
04.11.2022
Pünktlich zum Start Richtung Bahnhofsvorplatz fing es an zu regnen. Aber unsere Schützlinge kennen das schon, also bei Regen stehen wir gegenüber unterm Dach. Es standen schon so viele Gäste an, dass wir Schwierigkeiten hatten, dazwischen unsere Bollerwagen zu platzieren. Es gab natürlich leckeren Eintopf von Metzgerei Müller, Schnitzel und Frikadellen. Und die liebe Tina Korneli hat uns noch jede Menge Pizza vorbeigebracht, die bei einem Meeting übrig geblieben war. Nachdem wir die probiert und für gut befunden haben, wurden die Stücke eingetütet zum Verteilen. Dank der Unterstützung unserer Freunde von der AWB haben wir den Ausweichplatz schön sauber verlassen können. Zuletzt hat uns ein sehr unhöflicher Mann, der wohl zu dem Gebäudekomplex gehört, am liebsten die Verteilung dort untersagen wollen. Unsere Gäste würden alles versauen und in die Ecken pinkeln. Das muss man sich mal vorstellen. Wenn er mal besser seine Videoüberwachung sichten würde, wären sicher die "Party People" die Verursacher und nicht unsere Leute.
Die Willkommenskultur gegenüber unseren Schützlingen ist in Köln wirklich unterirdisch. Auf unserer Tour sehen wir immer häufiger "neue" Bänke, die mit einem Metallbügel geteilt sind. Den meisten
Menschen fällt das überhaupt nicht auf oder wenn, denken sie sich nichts dabei. Aber diese Bänke sollen verhindern, dass dort obdachlose Menschen schlafen. Und sowas denken sich Menschen aus, die mit
ihrem Hintern warm und trocken liegen. Der Kölner Bürger denkt ja auch, kein Obdachloser müsse auf der Straße schlafen. Die müssten nur zur Stadt Köln gehen und bekommen ein Hotelzimmer. Da müssen
wir vielleicht mal etwas Transparenz schaffen: Es handelt sich dabei um Zuweisungen in "ehemalige Hotels", die also für den Hotelbetrieb nicht mehr geeignet sind. In diesen Zimmern werden 2-3
obdachlose Menschen einquartiert, eine Einzelunterbringung ist nicht möglich. Es ist nur ein Schlafplatz, dort gibt es keine weitere Versorgung. Wenn jetzt mal jeder, der mitliest, in sich geht und
versucht, sich das vorzustellen, wird unserer Meinung sein, dass es sich dabei nicht um eine menschenwürdige Unterbringung handelt. Wir hören auch häufig abfällige Bemerkungen, was für Obdachlose
noch gut genug wäre. Auch ein Obdachloser hat Menschenwürde! Warum soll ein Obdachloser sich mit einem verschimmelten, von Ungeziefer befallenen "Hotelzimmer" zufrieden geben??? Da kann man mal
drüber nachdenken!
Den Rest unserer Weges durch die Innenstadt haben wir trocken zurückgelegt. Aber auch feststellen müssen, dass einige Schützlinge ihre Stammplätze in den Geschäftseingängen räumen mussten und in die
Reihe dahinter umgezogen sind. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Wir alle müssen den Gürtel etwas enger schnallen. Die aktuelle Lage betrifft jede:n von uns. Aber für unsere Gäste ist die Situation noch viel schlimmer. Also sollte man nicht auch noch versuchen,
sie aus dem Blickfeld zu vertreiben. "Aus den Augen, aus dem Sinn" ist vielleicht zu einfach gedacht.
Darum bitten wir: Verschenkt Eure leeren Pfandflaschen oder werft ein paar Cent in die Schnorrbecher. Zeigt unseren Schützlingen, dass sie nicht übersehen werden.
Eure Helping Hands Cologne
28.10.2022
Jaaaa, wir leben noch. Das mit der Besserung klappt irgendwie nicht so richtig. Aber es gibt immer so unglaublich viel zu tun, dass wir manchmal einfach funktionieren und vergessen, das unsere Follower auch mal was von uns sehen wollen...
Nachdem wir unser gesamtes Essensangebot deutlich hochgefahren haben, werden auch wieder alle satt. Inzwischen sind wir mit 5-6 Bollerwagen unterwegs. 3 sind gefüllt mit Essen, ein Getränkewagen und
Schlafsäcke, Isomatten, Hygieneartikel müssen auch verstaut werden. Da haben unsere fleißigen Helfer:innen teilweise schwer zu schleppen, denn die Wagen sind teilweise mit 40 kg beladen. Und da
braucht es Power. Wir verteilen ja nicht nur im Bahnhofsbereich, sondern gehen danach weiter durch die Innenstadt.
Unser Lohn sind die strahlenden Gäste. Das Angebot wechselt von Woche zu Woche. Wir haben immer mal ein paar zusätzliche Leckereien für später dabei. Aber eben nicht immer. Wir möchten damit dem
Lunchtüten-Tourismus vorbeugen. Es gibt Menschen die gerne solche Tüten abgreifen, ohne tatsächlich bedürftig zu sein. Wenn es das nicht sicher jede Woche gibt, bleiben die auch weg. Jeder Gast
bekommt mindestens eine warme Mahlzeit, Schnitzel oder Frikadelle und ein Heißgetränk. Damit sind unsere Schützlinge auch eigentlich zufrieden.
Wir merken einen deutlichen Zuwachs an Gästen. Leider auch immer mehr Armutsrentner, die sich mit ihrem Einkommen oft nicht mehr ausreichend ernähren können. Ja, ist eigentlich nicht unsere
Zielgruppe. Aber würde einer von Euch eine ältere Dame, die Hunger hat wegschicken? Wir bringen es nicht übers Herz, jemanden wegzuschicken, dessen Schamgrenze so gesunken ist, sich bei einer
Versorgung für obdachlose Menschen anzustellen. Wie sagte Anne Frank schon?: "Es ist noch niemand vom Geben arm geworden."
Darum geben wir jede Woche, was wir können. Auch wenn es nicht immer einen Nachbericht gibt, sind wir ohne Pause, jeden Freitag auf der Straße unterwegs.
Und wenn wir nicht auf der Straße unterwegs sind, nehmen wir Termine wahr, um an den richtigen Stellen den Sorgen und Nöten unserer Schützlinge Gehör zu verschaffen. Momentan bewegt sich sehr viel im
politischen Bereich. Das Ziel ist, die Obdachlosigkeit bis 2030 abzuschaffen. Es ist erfreulich, dass Politiker sich auch unsere Erfahrungen anhören möchten, damit dieses Ziel erreicht werden kann.
Wer uns dabei helfen möchte, ist herzlich willkommen.
Eure Helping Hands Cologne
23.09.2022
An diesem Freitag ist uns zum ersten Mal in unserer Vereinsgeschichte schon am Bahnhof das Essen ausgegangen. Nach knapp 25 Minuten waren wir komplett leer gefuttert. Kein Kaffee mehr, nichtmal einen Keks konnten wir noch anbieten. Das ist uns wirklich noch nie passiert. Es waren unfassbar viele Gäste da. So langsam kehren alle wieder zurück, die im Sommer unterwegs waren.
Einigen stecken schon die wenigen feuchten Tage mit fiesem Wind in den Knochen. Wir empfinden die Temperaturen ja auch schon als unangenehm. Aber unsere Schützlinge sind Regen und Wind oft schutzlos ausgeliefert. Und wenn man mit klammen Klamotten im fiesen Wind steht, friert man schlicht und ergreifend. Fühlt sich dann schon an wie Winter.
Daran liegt es wohl auch, dass die ersten bereits nach unserer Winterhilfe fragen und ob sie wieder ein Zimmer von uns bekommen. In Köln ist ja alles Tradition, was man einmal gemacht hat. Wir haben jetzt schon zweimal eine Winterhilfe anbieten können und würden die Tradition gerne fortführen. Leider ist dies aber in der Jugendherberge nicht mehr möglich. Nun sind wir auf der Suche nach einer Alternative. Das kann ein Hotel sein oder auch gerne Pension. Muss auch nicht groß sein. Möglicherweise verteilen wir unsere Schützlinge auch auf verschiedene Anbieter. Am liebsten in Bahnhofsnähe, aber das ist kein Muss. Wir sind da ganz offen. Wer also jemanden kennt, der jemanden kennt... Wir sind dankbar für jeden Tip. Wir würden gerne vom 01.11.2022 bis 31.03.2023 mieten. Wir freuen uns auf realistische Angebote.
Für nächsten Freitag haben wir schonmal den Eintopf um 20 Liter aufgestockt. Wir möchten, dass jeder Gast garantiert eine warme Mahlzeit bekommt. Wir danken der Metzgerei Müller für die treue Unterstützung. Wir können die Anzahl der Portionen hier ganz flexibel an unseren Bedarf anpassen. Kein Problem, egal ob mehr oder weniger. Immer Top Qualität und gut abgeschmeckt. "Die Köchin" bekommt immer viel Lob.
Wir halten Euch auf dem Laufenden. Auch wie sich der Stand unserer Winterhilfe entwickelt. Mit Eurer Unterstützung werden wir das sicher wieder schaffen.
Eure Helping Hands Cologne
09.09.2022
Wieder lange nichts von uns hören lassen.
Die letzten Wochen waren ziemlich heiß und das ist für unsere Schützlinge nicht weniger schlimm als bittere Kälte. Im Winter kämpfen wir gegen die Kälte und im Sommer gegen die Symptome der Hitze.
Die Klassiker sind Sonnenbrand und daraus resultierende Hautveränderungen. Aber auch Dehydrierung.
Wir haben, wie alle anderen Gruppen auch, sehr viel kalte Getränke verteilt. Da wir mit Bollerwagen durch die ganze Innenstadt laufen, ist das immer knifflig von der Logistik. Wir haben nur
begrenzten Platz und wahnsinnig viel Gewicht zu ziehen.
Die Metzgerei Müller kann nicht nur Eintopf. Während der heißen Tage gab es verschiedene Salate, wie Kartoffelsalat oder italienischen Nudelsalat mit Bockwürstchen. Und jede Menge Curry Ketchup dazu.
Natürlich wie immer Knusperschnitzel und Frikadellen. Vielen Dank für die ganzen Leckereien.
An einem Freitag haben Mitarbeiter von Cologne Intelligence unsere Gäste mit lecker frischem Obstsalat versorgt. Vielen Dank für Eure Mühe!
Diesen Freitag sind wir - nach vielen Wochen der Hitze - tatsächlich mal durch Regen gelaufen. Und es war nichtmal fies. Am Bahnhof haben uns wahnsinnig viele Gäste erwartet. Wir hatten ein bißchen
Sorge, dass wir nicht genug Essen dabei haben. Nachschlag war leider nicht drin, aber es hat jeder eine gute Portion Eintopf abbekommen. Da die Temperatur abgekühlt war, genau das Richtige.
Dass der Sommer dem Ende zugeht, merken wir an den ersten Anfragen zur Winterhilfe. Einige Schützlinge Fragen schon, ob sie im Winter wieder ein Zimmer in der Jugendherberge bekommen. Aber auch die Sozialarbeiter fragen bereits an. Wir sind bereits im Gespräch mit den Verantwortlichen für eine dritte Winterhilfe. Unsere Planung läuft auch bereits vorsichtig. Es gibt vieles zu bedenken. In der Hauptsache, wie lange könnten wir eine erneute Winterhilfe finanzieren. Wir hoffen, dass ihr uns alle weiter so toll unterstützt wie bei den letzten beiden Winterhilfen. Der ganze Stress und manchmal Ärger lohnt sich, auch wenn wir nur einen Schützling von der Straße holen können. Und jeder von Euch kann ein Teil dieses Projektes sein. Wir wollen nachhaltig die Situation von Obdachlosen Menschen verbessern. Jeden den wir zurück in ein geregeltes Leben begleiten können, ist ein Gewinn für unsere Gesellschaft! Und grade in Krisenzeiten halten die Kölner doch noch mehr zusammen. Ganz einfaches Rechenbeispiel, wenn in einer Millionenstadt, jeder 1€ spendet... Was wir damit alles erreichen könnten. Wir halten Euch auf dem Laufenden...
Eure Helping Hands Cologne
19.07.2022
Toter Obdachloser vor Kölns Hauptbahnhof gefunden
10.06.2022
Wir dachten schon, wo sind sie denn alle. Die Schlange war recht kurz. Aber dann kamen unsere Schützlinge doch so nach und nach. Der erste Topf mit Erbsensuppe war genau so schnell leer wie sonst auch. Das kann die Metzgerei Müller echt richtig gut.
Wir hatten auch viele belegte Brötchen, Sandwiches, Äpfel und kleine Joghurts. Danke Arzu, dass Du immer an uns denkst und übrig gebliebene Leckereien für unsere Gäste sammelst.
Viele freuen sich, noch ein Frühstück für den nächsten Tag zu haben. Wieder eine Mahlzeit gesichert. Dann muss man nur noch Kaffee oder Tee besorgen. Das bewerkstelligen die meisten unserer Gäste
über sammeln von Pfandflaschen. Wir gehen einfach in eine Laden und bezahlen. Bei 8 oder 25 Cent Pfand pro Flasche, könnt ihr selber ausrechnen, wieviel Flaschen es braucht, um sich einen Kaffee oder
Tee leisten zu können. Bei den warmen Temperaturen hat fast jeder von uns ein Getränk dabei. Verschenkt die leeren Flaschen an Obdachlose. Die freuen sich über jede Flasche! Und in die Hand gedrückt
bekommen ist sicher angenehmer, als sie aus vermatschtem Restmüll zu fischen. Natürlich freut man sich bei dem Wetter auch über ein volles Kaltgetränk.
Im Winter versuchen wir die Kälte erträglich zu machen. Im Sommer die Folgen von Hitze zu mildern.
Das kann jeder von Euch auch. Einfach mal ansprechen. Fragen, ob man ein Getränk, Essen oder eine Zigarette anbieten darf. Ja, es kann auch mal passieren, dass die Antwort ruppig ist. Nicht schlimm,
passiert uns auch. Bei manchen Gästen brauchen wir viele Monate um Zugang zu bekommen. Wir lassen uns immer wieder darauf ein und irgendwann ist das Eis gebrochen. Oft bleibt verborgen, warum der
Mensch so verschlossen und ängstlich auf Fremde reagiert. Das ist für uns auch nicht so wichtig. Aber wir freuen uns, wenn wir das Vertrauen gewonnen haben. Das können Privatperson auch. Immer dran
bleiben.
Eure Helping Hands Cologne
02.06.2022
23.04.2022
04.03.2022
31.12.2021
30.12.2021
10.12.2021
03.12.2021
Am Freitag war unsere Versorgung etwas anders als sonst. Und auch anders als zunächst geplant.
Wir haben schon um 19:00 mit der Essensausgabe begonnen, weil um 19:30 die Mahnwache eröffnet werden sollte. Wir wollten unseren Gästen die Möglichkeit geben, sich dem Medienrummel zu entziehen, wenn sie sich ihr Essen abgeholt haben.
Das Programm gestaltete sich dann doch etwas individueller. Mit anderen Worten, es gab dann Durcheinander. Das Team musste sich trennen und die weitere Versorgung der Obdachlosen im Innenstadtbereich übernehmen. Aber es hat alles gut geklappt. Danke an unser tolles Team.
Eigentlich sehen wir uns ja maximal als Sprachrohr für unsere Schützlinge und dafür geben wir Ihnen gerne unsere Stimme. Aber dieser Medienrummel ist schon etwas anderes. Das wird auch nie unsere Lieblingsbeschäftigung. Aber jetzt war es eben nötig. Und wir brauchen Öffentlichkeit, um die prekären Zustände auf der Straße zu bekämpfen. Wir müssen den Druck auf die Verwaltung erhöhen, ohne uns dabei im Ton zu vergreifen. Wir werden nur mit sachlichen Argumenten weiterkommen. Auch wenn man sich im Vergleich mit anderen Städten gut aufgestellt sieht, ist uns das nicht gut genug!!! Man muss diesen Prozess ständig weiterentwickeln und den Focus auf die Menschen legen und nicht auf die Kosten! Wir brauchen unbedingt mehr Streetworker, die auch mal in den Abendstunden ihre Runden drehen. Wir brauchen auch mehr und differenzierte Angebote für Obdachlose. Also nicht nur Einzelzimmer, sondern auch geschützte Plätze, wo Obdachlose mit ihren Einkaufswagen einen Unterschlupf finden. Ebenso für Obdachlose mit Hund. Wenn sich Alkohol- und/ oder Drogenabhängige zu einer Entgiftung entschließen, müssen nach der Entlassung Zimmer oder betreutes Wohnen zur Verfügung stehen. Wenn die Menschen direkt wieder auf die Straße geschickt werden, ist der Erfolg der Entgiftung nach maximal 24 Stunden Geschichte. So könnten wir endlos weitermachen...
Und solange diese Schlacht noch nicht gewonnen ist, gehen wir weiter jeden Freitag auf die Straße und kümmern uns um obdachlose Menschen.
Eure Helping Hands Cologne
01.12.2021
28.11.2021
Heute waren wir bei Goldmarie 2016 e.V. zum Weihnachtspäckchen packen für die Tafel Köln e.V.. Die liebe Sybille Baumann hat uns eingeladen und es hat uns sehr gut gefallen. Wir kommen gerne wieder. Beim nächsten mal mit voller Teambesetzung, dann knacken wir vielleicht den Rekord.
26.11.2021
19.11.2021
15.10.2021
08.10.2021
03.10.2021
01.10.2021
24.09.2021
17.09.2021
10.09.2021
26.07.2021
25.07.2021
24.07.2021
09.07.2021
25.06.2021
24.06.2021
18.05.2021
17.05.2021
05.05.2021
26.04.2021
20.04.2021
19.04.2021
16.04.2021
01.04.2021
08.03.2021
19.02.2021
14.02.2021
12.02.2021
05.02.2021
22.+29.01.2021
15.01.2021 (Teil 2)
15.01.2021
11.01.2021
01.+08.01.2021
31.12.2020
25.12.2020
Nicole
18.12.2020 + 11.12.2020
04.12.2020
27.11.2020
Vergangenen Freitag hätte eigentlich die jährliche Kälte-Hilfe-Aktion vom Arbeiter-Samariter-Bund stattfinden sollen. Wir dürfen seit Jahren dabei helfen, Schlafsäcke, Isomatten und Hygiene Artikel zu verteilen. Leider mussten wir Corona bedingt die Aktion nun etwas anders gestalten.
20.11.2020
19.11.2020
13.11.2020
13.11.2020
06.11.2020
30.10.2020
23.10.2020
16.10.2020
Gestern mussten wir uns alle nochmal so richtig umstellen, damit unsere Versorgung Corona-konform läuft.
Da es für unsere hungrigen Gäste schwer war die Abstände zu halten und wir immer wieder entzerren mussten, hat die erste Runde am Bahnhof doppelt so lange gedauert wie üblich. Es blieb keine Zeit für Gespräche, weil wir einfach zu sehr mit "aufpassen" beschäftigt waren. Wir Ehrenamtler müssen ganz besonders genau die Vorschriften einhalten, sonst könnte man uns die Versorgung untersagen, damit wäre niemandem geholfen. Wir versuchen alles so gut wie möglich umzusetzen. Darum haben wir auch die Gruppengröße stark reduziert, damit wir in 2 Teams laufen können mit maximal 5 Helfern. Hat ganz gut geklappt, nächste Woche sicher noch viel besser.
Da unsere Route sich duch die Innenstadt schlängelt, mussten wir leider während des gesamten Gangs MNS tragen, weil eigentlich in fast allen Straßen Maskenpflicht besteht. Für uns absolut unverständlich und der Aufreger des Abends, dass ca. 80 Prozent der Menschen, die uns allein auf Schildergasse und Hohe Straße begegneten keine Maske trugen!!! Wegen dieser Vollhonks werden wir diese wahrscheinlich bis ins nächste Jahr tragen müssen. Da sind 250€ Ordnungsgeld doch eigentlich noch zu wenig! Solche Idioten sind Schuld, dass wir uns wieder in allen Bereichen stark einschränken mussten. Viele Menschen werden wieder in die Kurzarbeit geschickt, der Gastronomie wird eine völlig absurde "Sperrstunde" auferlegt... Das ist existenzvernichtend!!! Zum Teufel mit all den "Bürgern" die sich in ihren demokratischen Rechten eingeschränkt fühlen! Ihr Knalltüten da draußen habt eben auch Bürgerpflichten!!! Geht doch alle zusammen auf eine einsame Insel und macht Party, bis auch der letzte von Corona erledigt wird. So, jetzt genug aufgeregt.
Eigentlich haben wir Tüten mit Obst und kleine Snacks (Brote, Frikadellen, Putenschnitzel, Kakao, Wasser, Schokoriegel, Mandarinen, Trauben und Tempos) vorgepackt, damit wir unsere Gäste schneller durch die Schlange schleusen können, aber das hat nicht so ganz geklappt. Da müssen wir für nächste Woche nochmal optimieren...
Es gab wieder leckeres Essen von der Metzgerei Müller. Linsensuppe und Chili-Reis-Topf. Natürlich auch wieder Putenschnitzel und Frikadellen. Die stehen auch hoch im Kurs bei Fräulein Witzig und Nero. Die beiden bekommen traditionell die erste Frikadelle, weil sie unsere Versorgung bewachen. Die Hundeliebhaber im Team können den Anblick von Sabberschnuten einfach nicht ertragen.
Wir danken auch Orientalische Feinkonditorei Hasan Özdag für die große Kiste mit feinsten Backwaren. Auch da gibt es schon "Lieblingsteile" nach denen gefragt wird.
Wir sind dann komplett leergefuttert gegen 22:30 so langsam Richtung Heimat...
Bleibt alle gesund!!!
Nicole
09.10.2020
11.09.2020
04.09.2020
Die letzten Wochen waren ein wenig stressig. Darum hier eine kleine Impression...
Wir danken allen Spendern, die unsere Arbeit unterstützen. Susanne Müller für Plattpfirsiche und Schogetten. Orientalische Feinkonditorei Hasan Özdag für die tollen Backwaren.
Die Metzgerei Müller kocht uns jede Woche 50 Liter Eintopf mit ordentlich was drin. Die Frikadellen und Putenschnitzel sind auch der Renner. Die Knusperpanade ist soooo lecker.
Nicole
28.08.2020
07.08.2020
31.07.2020
Wir hängen in letzter Zeit etwas hinterher mit unseren Nachberichten. Wir werden versuchen uns zu bessern. Aber irgendwie geht es seit Monaten unter Volldampf weiter. In den letzten Jahren haben wir um diese Jahreszeit schon in den 2-Wochen-Rhythmus reduziert, aber durch Corona ist da überhaupt nicht dran zu denken. Wir schleppen Woche für Woche Berge an Lebensmitteln und Getränken durch die Stadt.
Für den nächsten Freitag werden 34°C erwartet. Da müssen wir die Getränke unbedingt aufrüsten...
Nach dem Theater und dem Polizeieinsatz vor 3 Wochen, hatten wir dann drauf die Woche auf Ansprache gesetzt. Dass wir ein ganz freiwilliges Angebot sind und dass wir das alle ehrenamtlich in unserer Freizeit machen. Dass all das nur möglich ist durch Spenden von Privatpersonen. Wir heißen jede*n willkommen, der/die sich anständig benimmt, aber wenn dem nicht so ist, wird die Person ausgeschlossen. Wir werden auch nicht diskutieren über Dinge die wir haben oder nicht, und wir lassen uns auch nicht mehr beschimpfen. Auch sind wir ein Angebot speziell für Obdachlose, und wir wissen sehr wohl, wer es nicht ist. Und siehe da, es waren alle ganz entspannt. Wir hoffen das hält eine Weile an. Andernfalls halten wir eben vor jeder Verteilung eine Ansprache.
Wir danken der Metzgerei Müller für das immer sehr leckere Essen. Unsere Schützlinge wissen es sehr zu schätzen und sprechen immer viel Lob aus. Die Orientalische Feinkonditorei Hasan Özdag unterstützt uns neuerdings mit Backwaren. Auch dafür ein herzliches Dankeschön. Damit können wir wieder eine prima Abwechslung in den Speiseplan bringen. Vor allem unsere muslimischen Gäste bekommen da große Augen.
Da wir eine große Menge an Punika retten konnten, gab es letzten Freitag schon für jeden eine große Flasche zum mitnehmen. Der Rest geht dann nächsten Freitag auf Tour.
Vielleicht haltet Ihr alle ein bisschen die Augen auf, bei der Hitze. Unsere Schützlinge dehydrieren leider in der Zeit immer ein wenig. Der ein oder die andere würde sich bestimmt auch mal über eine kalte Cola freuen. Zwei kaufen und eine verschenken.
So, wir stecken ja schon wieder voll in der nächsten Planung. Bis bald...
Nicole
10.07.2020
Es begann wie ein ganz normaler Freitag und endete mit einem Polizei-Einsatz.
Seit Corona hat sich vieles verändert - auch die Menschen, die wir versorgen. Die wirklich Obdachlosen sind immer sehr dankbar für unser Angebot. In der akuten Phase hatten wir das Angebot sehr ausgedehnt, damit unsere Gäste auch noch für den restlichen Tag mit Snacks über die Runden kommen. Es waren auch immer mehr Leute dabei, die nicht obdachlos sind. Gut, wenn es jemand so nötig hat, sich für eine warme Mahlzeit anzustellen... Mittlerweile ist daraus eine Anspruchshaltung geworden, die wir nicht mehr befriedigen möchten. Wir haben uns gegründet, um Obdachlose, also Menschen, die wirklich gar nichts haben, mit dem Nötigsten zu versorgen. Diejenigen, die nicht nur keine Wohnung, sondern auch kein Einkommen durch staatliche Unterstützung haben. Es sind auch immer noch ein paar wenige Flüchtlinge dabei, die schon seit ihrer Ankunft in Deutschland zu uns kommen. Sie sind immer noch herzlich willkommen.
Aber mittlerweile diskutieren wir jede Woche mehr und mehr, warum wir dieses oder jenes nicht haben oder keine Klamotten und warum es keine Lunchtüten mehr gibt. Das sind die Leute, die wir geduldet haben, wegen ihrer Bedürftigkeit, nicht weil sie obdachlos sind!
Die Diskussion artete derart aus, dass wir der "Dame" die Tüte mit Frikadelle, Schnitzel und Getränk abnehmen mussten, und wir unseren Standort wechselten, weil sie nicht weggehen wollte. Wir sahen keine andere Möglichkeit, uns der Situation zu entziehen. Damit war das Problem aber nicht gelöst. Der Sohn der Frau, der nicht nur Alkohol konsumiert hatte, setzte zum Angriff an. Er verschüttete seine Bierflasche über uns und einem neuen Bollerwagen und trat mit Anlauf dagegen, in der Absicht, diesen kaputt zu machen. Während dessen wurden wir von der Mutter als Faschisten, Rassisten und Nazis beschimpft. Da die Video-Überwachung am Bahnhof sehr scharfe Aufzeichnungen macht, hatte die Polizei den Kerl schnell festgesetzt. Wir hielten eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung für angebracht.
Das Bild festigt sich am Bahnhof seit einiger Zeit. Wir werden diese Leute nicht mehr "durchfüttern". Dafür gibt es die Tafeln. Wir fühlen uns den Menschen verbunden, die wirklich Platte machen. Wir sind nicht dazu da, es dem Rest bequem zu machen. Leider müssen wir zukünftig sehr genau hinschauen und auch den ein oder die andere bitten, sich nicht mehr bei uns anzustellen.
Wir sind Ehrenamtler. Nur durch Spenden privater Unterstützer können wir Obdachlose versorgen, aber wir lassen uns nicht als Nazis beschimpfen, weil wir genau das tun!
Aber wir werden auch diese Phase hinter uns bringen und lassen uns nicht entmutigen. Auch andere Gruppen haben ähnliche Probleme...
Wir danken der Metzgerei Müller für die wöchentlich, köstlich zubereiteten Eintöpfe, sowie die Schnitzel und Frikadellen. Die gehören ja schon fest zum Speiseplan.
Aber natürlich danken wir auch allen anderen, die uns so tatkräftig unterstützen
Nicole
09.07.2020
Heute war es endlich soweit ...
Karsten Gaevert hat für uns ein Fahrrad eingelagert, falls einer unserer Schützlinge mal Bedarf hat. Schneller als gedacht haben wir jemanden dafür gefunden. Und Karsten hat auch noch eine Generalüberholung machen lassen.
Also heute nach der Arbeit zu K. Gaevert Gas-Heizung-Bäder gefahren und das gute Stück eingeladen. Vielen Dank an den Spender!
Wir konnten heute jemanden sehr glücklich machen. Zur Feier des Tages noch Kartoffelsalat gemacht und ein paar Würstchen gekauft. Das macht den Abend jetzt richtig rund.
Ihr seht, wir sind nicht nur freitags in der Stadt unterwegs. Eigentlich ist jeden Tag irgendwas zu tun.
Nicole
03.07.2020
Am Freitag dachten wir zunächst, dass es sehr ruhig ist. Die Gäste kamen zögerlich, aber mit großem Appetit.
Wir danken der Metzgerei Müller für den tollen Eintopf. Es gab wieder viel Lob für Euch. Auch die Frikadellen und Schnitzel gehören schon fest zur Speisekarte und werden sehr gerne für ein späteres Hüngerchen mitgenommen.
In den letzten Jahren haben wir um diese Jahreszeit schon in den 14-Tage-Rhythmus gewechselt, weil unsere Schützlinge bis zum späten Abend an den Hotspots unterwegs sind, um Flaschen zu sammeln. Das tun sie jetzt auch schon, aber wenn wir zum Bahnhof zurück kommen, warten meist mehr Leute auf uns, als zu Beginn unserer Runde. Darum reagieren wir auf diesen Bedarf und werden wohl weiter im wöchentlichen Rhythmus bleiben. Auch wenn das für uns ein hartes Jahr wird, ist es das ja letztendlich für alle. Wir werden es überleben.
Es gibt aber auch erfreuliche Entwicklungen, die wir zur gegebenen Zeit mit Euch teilen werden.
Bald können wir einen unserer Schützlinge mit einem Fahrrad glücklich machen. Der liebe Karsten Gaevert hat das für uns eingelagert und wir haben schneller als gedacht jemand dafür gefunden. Auch die Generalüberholung hat er schon übernommen. Das bedeutet für unseren Schützling Freiheit. Denn man muss sich nicht mehr in eine volle Bahn quetschen und hat auch das Fahrgeld gespart. Man kann Sachen transportieren und muss sich nicht zu Fuß abschleppen mit schwerem Zeug. Und man kann seine Stadt mal ganz anders erkunden.
Wir gönnen uns auch auf halben Weg eine leckere Stärkung. Der Boxenstopp bei unserem Lieblings-Eiscafe Tentazioni in der Richmodstraße ist schon festes Ritual. Es schmeckt aber auch einfach zu gut...
Nicole
01.07.2020
Leider mussten wir uns von unserem Helpies Mobil verabschieden. Die 3 Jahre sind rum, der Leasingvertrag ausgelaufen. Durch Corona dauert die Neubeschaffung leider länger als geplant. Aber, die Kölner KG Fidele Burggrafen von 1927 e.V. arbeiten auf allen Kanälen, damit wir bald einen Neuen bekommen.
Damit es ein bisschen schneller geht, hat auch die liebe Claudia Hövel ihre Kontakte aktiviert, damit wir ein neues Traumauto bekommen. Aber damit nicht genug, sie hat uns für den Monat Juli einen Leihwagen gesponsert, damit wir kein Transportproblem haben. Du bist echt ein Schatz!!! Danke für den Aufwand!!!
An der Stelle möchten wir uns auch ganz herzlich bei Frau Cravatzo von der Hertz Autovermietung in Westhoven bedanken. Sie hat uns ein mega Angebot gemacht. Also, wenn Ihr mal einen Leihwagen braucht... Manchmal ist das wie zaubern, was sie so möglich machen kann. Und sehr nett.
Wir sind froh, von so tollen Menschen unterstützt zu werden. Ohne Euch wäre unsere ganze Arbeit nicht möglich.
Nicole
19.06.2020
Am vergangenen Freitag wurden wir bereits von vielen Gästen erwartet. In den nächsten Wochen rechnen wir wieder mit mehr Hilfesuchenden. Die Einrichtungen haben die Vergabe der Lunchpakete eingestellt und bieten wieder die eigene Versorgung gegen einen kleinen Obolus an.
Da die Ansteckungsgefahr noch nicht gebannt ist, dürfen nicht so viele Menschen in die Einrichtungen wie bisher üblich. Das wird auch wieder einige abschrecken. Wir sind auf alles vorbereitet.
Es gab mega leckeren Gulasch von der Metzgerei Müller. Ebenfalls reichlich Frikadellen und Putenschnitzel. Die Qualität wurde von unseren Schützlingen schon häufig gelobt. Es gibt ja tägliche Versorgung durch verschiedene Gruppen am Bahnhof. Einige Gäste differenzieren da. Aber für sie ist es immer lohnend, zu uns zu kommen, weil es einfach immer gut schmeckt und mit viel Fleisch zubereitet wird. Das gibt es halt auch nicht immer. Aber wir schaffen es immer, die Pötte leer zu kriegen. Das spricht ja für sich.
Neben der warmen Mahlzeit bieten wir auch immer Getränke an. Nicht nur Tee und Kaffee, sondern auch Wasser (in den warmen Monaten enorm wichtig), Kakao oder Milch, auch Säfte. Wir versuchen hier immer etwas Abwechslung anzubieten. Hygieneartikel sind seit der Corona-Krise immer sehr gefragt. Wir freuen uns, dass unser Angebot an vielen nützlichen Dingen genutzt wird. Wer uns da gerne unterstützen möchte: wir benötigen wöchentlich viele Hygieneartikel in Reisegröße. Vielleicht beim nächsten Einkauf im Drogeriemarkt ein paar Kleinigkeiten für unsere Schützlinge mitkaufen!?! Das wäre toll.
Auf der Hohe Straße trafen wir einen ehemaligen Schützling, der schon lange den Weg in eine geregeltes Leben geschafft hat. Er ist die ganze Runde mitgelaufen, es gab viel zu erzählen. Das sind schöne Momente. Der Weg zurück ist hart und den aus eigener Kraft zu schaffen ist schon eine Meisterleistung. Respekt auch an Arbeitgeber, die sich auf so ein "Abenteuer" einlassen. Davon sollte es mehr geben!!!
Das lässt uns hoffen, dass wir mehr Obdachlose erreichen und den Weg zurück motivieren können. Wir leisten keine Sozialarbeit. Das machen die Profis. Aber über Gespräche baut sich zunächst Vertrauen auf. Dann irgendwann auch wieder der Glaube an sich selbst. Der Gedanke, es schaffen zu wollen, wächst. Dann können wir den Kontakt zu Sozialarbeitern vermitteln. Die wissen genau zu welchen Ämtern und in welcher Reihenfolge. So ein Ansprechpartner ist wichtig. Das würden wir uns als Ehrenamtler gar nicht zutrauen. Dafür sehen wir uns eher als Vermittler oder Wegbereiter.
Die Krise hat uns als Verein auch enger zusammen wachsen lassen. Wir mussten neue Wege gehen, um die Versorgung weiter aufrecht zu halten. Auch für uns alles neu. Wir hoffen, dass wir alle Corona gut überstehen, damit wir unsere daraus entstandenen Ideen umsetzen können. Wir möchten unsere Kraft und den Teamgeist in neue Projekte stecken, um die Lage für Obdachlose Menschen zu verbessern. Und wir freuen uns über die vielen neuen Unterstützer, die den Weg zu uns gefunden haben. Wir hoffen, Ihr bleibt dabei, denn es gibt noch viel zu tun.
Es gab in der akuten Phase viele Anfragen, ob man uns begleiten oder bei der Versorgung unterstützen kann. Das ist nun durch die Lockerungen wieder möglich. Wer also Lust hat, darf sich gerne melden.
Nicole
29.05.2020
Unser letzter Beitrag ist jetzt leider schon 3 Wochen her. Wir hoffen, dass ihr unsere Beiträge schon vermisst habt.
Wir haben die letzten 3 Wochen nun in einem Beitrag zusammengefasst. Nach den letzten Wochen der tollen Unterstützung durch Euch alle wollen wir nochmals allen DANKE sagen. Danke für Eure Spenden,
Eure Hilfe und auch Eure Initiativen. In den letzten Wochen haben uns einfach so viele Nachrichten und Anrufe erreicht, sodass wir garnicht allen namentlich danken können. Daher nochmals an alle.
DANKE!!!
In den letzten 3 Wochen haben wir natürlich wieder leckeres Essen der Metzgerei Müller verteilt, sowie viele Leckereien, welche uns von der Südkurve Sozial, Wilde Horde und CNS gesponsert wurden.
Trotz Masken konnten wir das Lächeln unserer Schützlinge sehen.
Langsam kehrt auch wieder leben in der Stadt ein. Dies freut auch unsere Schützlinge.
Bleibt alle gesund.
Marco
08.05.2020
Am letzten Freitag war es noch angenehm warm und wir konnten den ausgezeichneten Eintopf der Metzgerei Müller an unsere
Schützlinge verteilen. Sehr lecker! Das Leben auf der Platte ist von vielen Entbehrungen bestimmt, um so mehr freut es uns, wenn unsere Lieben Spaß haben und sogar eine „flotte Sohle auf‘s Parkett
legen“. Tanzen beflügelt die Seele.
Unsere Hygieneartikel werden nach wie vor sehr gerne angenommen. Manchmal haben wir das Gewünschte gerade nicht dabei und vertrösten auf unseren nächsten Gang. Auch die Brause-Vitamin-Tabletten sind
heiß begehrt. Und die zusätzliche Verpflegung über Schnitzel und Frikadellen für den nächsten Tag sind ein echtes Highlight.
Ganz herzlich möchten wir uns bei Manuela Rommerskirchen und ihren Näh-Engeln bedanken. Hier wurden extra 200 liebevoll genähte Masken bereit gestellt.
Am Ende des Tages konnten wir auf dem Rückweg noch den ein oder die andere mit einem Nachschlag vom Eintopf beglücken.
Lieben Dank an alle Unterstützer, Helfer, Aktiven, Freunde, Näh-Engel und tierischen Begleiter.
Sabine
01.05.2020
Der letzte Freitag war durchwachsen. Wir konnten am Bahnhof trocken starten. Aber man wollte uns tatsächlich nur mit Mundschutz durch den Bahnhof laufen lassen. Also scheint der Bahnhof selbst auch ein öffentliches Verkehrsmittel zu sein...
Es haben schon viele Schützlinge auf uns gewartet. Wir danken der Metzgerei Müller für Erbseneintopf und Gulaschsuppe, sowie Frikadellen und Putenschnitzel. Der erste Pott war ruck zuck leer. Das spricht für sich.
Wir hatten natürlich auch noch jede Menge Spenden dabei. Es werden immer noch Lunchtüten angeboten. Der Inhalt richtet sich nach dem jeweiligen Bedarf. Der eine möchte unbedingt Süßes, der andere dafür lieber Bifi... Es gab auch Gesundes wie Bananen und Orangen. Sehr beliebt sind nach wie vor die Vitamin-Brausetabletten. Zaubert ein bisschen Geschmack ins Wasser. Jedenfalls sind wir sehr froh, dass Ihr immer noch so viele Sachen spendet. Und unsere Schützlinge freuen sich darüber noch mehr. Das bedeutet den Menschen wirklich viel. Von der Behörde verlassen, kaum Möglichkeiten, sein normales Plattenleben weiter zu führen, von der Bevölkerung als Notleidende wahrgenommen zu werden... Jeder von Euch kann uns mit Kleinigkeiten unterstützen. Wir freuen uns auch immer noch über Einkäufe. Bananen sind sehr gut geeignet oder Orangen. Äpfel können viele nicht essen wegen schlechtem Zahnstatus...
Wir müssen auch mal einen riesen Dank loswerden an die fleißigen Maskennäher: Claudia Hecking, @Pierre und Daniela Manns. Ihr habt Masken für unsere Schützlinge angefertigt. Teils auch zu unseren Gunsten verkauft. Die Spendensumme war enorm. Hut ab vor Eurem Einsatz!
Während wir dann zu Fuß durch die Innenstadt gelaufen sind, bekamen wir eins auf die Mütze. Alle Bollies nass. Auch das gehört dazu. Wir gehen halt bei Wind und Wetter. Gut, dass unsere Jacken auch gleich als Regenjacke fungieren.
Zurück am Bahnhof lagen einige schon auf der Lauer, ob wir noch was übrig haben. Es wird natürlich auch noch eine zweite Portion ausgegeben. Wer so lange auf uns wartet. Es wird eh verteilt, bis alles leer ist.
Bleibt alle gesund!
Nicole
24.04.2020
Am Freitag waren wir wieder unterwegs, um unsere Lieben zu versorgen.
Schon am Bahnhof herrschte großer Andrang und wir konnten einen beträchtlichen Anteil der sehr leckeren Hackfleischsuppe der Metzgerei Müller verteilen. Wir hatten ordentlich Obst (18 kg Bananen, 20 kg Apfelsinen) dabei, sowie noch zusätzlich liebevoll geschmierte Käsebrote. Diese werden gerne zum späteren
Verzehr angenommen.
Es herrschte teilweise eine sehr ausgelassene Stimmung, die aber auch irgendwie angespannt wirkte.
Über die mitgebrachten Hygieneartikel freuten sich alle sehr, ebenso werden gerne die Vitamin-Brausetabletten angenommen. Auch konnten wir den ein oder die andere mit einem selbst genähten
Mund-Nasen-Schutz erfreuen, weil auch hier natürlich ein großer Bedarf besteht. Unsere Schützlinge sind oft nicht in der Lage, solche Masken käuflich zu erwerben.
Wir bedanken uns bei allen Spendern, Unterstützern, Helfern und Interessierten!
Ohne euch wäre vieles nicht möglich.
Danke!
Sabine
17.04.2020
Ganz vergessen... Aber wir waren natürlich auch letzte Woche Freitag unterwegs.
Wir haben grade unfassbar viel zu tun. Täglich erreichen uns Anfragen über alle Kanäle. EURE Spendenbereitschaft ist der absolute Wahnsinn!!! Auch unsere Schützlinge freuen sich über die "Extraportionen", die dadurch möglich gemacht werden können. Wir versuchen alles zu beschaffen, was draußen grade dringend gebraucht wird.
Es sind wahnsinnig tolle Projekte zu unseren Gunsten ins Leben gerufen worden. Darüber werden wir einen extra Bericht machen. Ihr seid echt mega. Beim nächsten Gang werden wir sehr, sehr viele Masken verteilen, die mit viel Liebe und Einsatz von Spendern hergestellt wurden.
Unsere Kathi hat eine Anfrage bei der Pressestelle der Stadt Köln abgesetzt, was die Stadt Köln bezüglich der Versorgung mit Masken, bzw. Möglichkeit der Sterilisation solcher unternehmen wird. Die Obdachlosen müssen sich auch an die "Spielregeln" halten, aber zu eigentlich unmöglichen Bedingungen. Wir warten auf Antwort.
Wir brauchen zur Zeit viele Bollerwagen. Es muss ja auch immer ganz schön viel mitgenommen werden. Wir hatten zwar mit "Care 4 Cologne e.V." und "Gemeinsam - Für die Platte" eine tolle Zeit am Busbahnhof, aber wir sind froh, dass wir wieder mobil mit unseren Bollies unterwegs sind. Die Steherei am zugigen Busbahnhof war ungemütlich und das schnelle Durchschleusen von vielen Menschen war für den Moment zweckmäßig, aber wir fühlen uns einfach wohler, durch die Stadt zu laufen. Wir können dort viel individueller auf Einzelpersonen eingehen. Menschen, die durch ihre persönlichen Umstände von der Versorgung im Bahnhofsbereich abgeschnitten sind, erreichen.
Wir danken der Metzgerei Müller für das leckere Chilli, sowie Frikadellen und Putenschnitzel. Man glaubt gar nicht, wie schnell man über Essen mit Menschen ins Gespräch kommt. Unsere Schützlinge sind immer wieder begeistert, dass wir Essen dabei haben, was in einer Metzgerei extra für sie gekocht wird. Es ist natürlich immer sehr viel Fleisch dabei und das kommt gut an. Und es ist auch so richtig heiß. Und für den nächsten Gang haben wir 20 Liter zusätzlich geordert, weil es letzte Woche leider zu wenig war. Trotz der stattfindenden Mehrfachversorgung, am Bahnhof warten viele "Stammgäste" auf uns. Bei uns darf man sich eigentlich immer satt essen, darum kann es sein dass eine Person drei Portionen bekommt. Aber unterm Strich ist die verteilte Menge egal, Hauptsache es hat jeder mindestens eine Portion bekommen.
Es gab eine ungewöhnliche Spende, die aber auf große Begeisterung traf. Isabel Labinsky-Sens hat uns eine Tasche voll Tabakwaren und Blättchen gespendet. Die Raucher unter Euch wissen, wie kostbar so etwas ist. Damit haben wir überwiegend Obdachlose ausgestattet, die in kleinen Seitenstraßen campieren und kaum Versorgung erhalten. Diesen Menschen überlassen wir auch unser Flaschenpfand. Ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber auch Kleinvieh macht Mist.
Auch "kleine" Hunde hinterlassen "Mist". Luna, die schon mal für den eigenen Hund übt, hat sich Shiva geschnappt. Sie versucht die Mama Simone Lehmann zu überzeugen... Man wohnt ja direkt am Feld... Am Ende des Ganges können wir sagen, der Hund darf nie in die Stadt, sondern nur aufs Feld. Die Hinterlassenschaften sind dann doch nix fürs Kind ;-)
Nicole
10.04.2020
Am Karfreitag war es zwar ruhig, aber nicht weniger Leute haben auf uns gewartet.
Es waren auch wieder andere Menschen unterwegs um Obdachlose zu versorgen, obwohl wir mitgeteilt hatten welche Gruppen über die Feiertage am Bahnhof sind und zu welcher Zeit. Naja, unsere Gäste haben sich für unser Essen entschieden und sind zahlreich erschienen.
Es gab auf Wunsch Spinat mit Kartoffeln und Rührei. Wir danken der Metzgerei Müller, denn das ist für die meisten Gäste eine Kindheitserinnerung. Es durften sich alle satt essen und am Ende des Ganges war alles ratzeputz leer. Für die Hunde Diego und Shiva gab es eine Salami, die stehen nicht so auf Spinat.
Der Feiertag war auch wie ein Mutter-Kind-Tag. Kerstin und Emma haben die Essensausgabe übernommen. Sandra Ruland und Kathi Ruland haben die Snacks rausgegeben. Simone Lehmann und Luna haben die Hygiene-Artikel verteilt. Die waren auch echt gefragt. Vor allem die Hautschutzcreme, die zum Glück auch oft über unsere Wunschliste gespendet wurde. Das hat sich schon verändert. Es wird viel mehr nach Waschzeug gefragt. Auch Sonnenschutz haben wir verteilt, wobei einige schon "Urlaubsbräune" haben. Aber das wird in den nächsten Wochen weiter angeboten.
Brausetabletten werden zur Zeit auch sehr gerne genommen. Die passen ganz wunderbar zur Wasserspende vom Landschaftsverband. Man hat uns eine große Anzahl 0,33 l Flaschen stilles Wasser überlassen. Und unsere Schützlinge freuen sich über das Flaschenpfand.
Die momentane Lage erfordert es, die Bollerwagen aufzustocken. Es müssen 2-3 mehr mit als sonst. Und manchmal ist das noch zu wenig Platz. Beladen kann man bis 75 kg, und je nachdem was geladen ist, sind die ganz schön schwer zu ziehen...
Wir freuen uns, dass in der schweren Zeit noch keiner unserer Schützlinge an Corona erkrankt ist und hoffen, dass alle gesund bleiben. Die Krise zeigt auch, wie ungeeignet Massenunterkünfte sind, weil dort kein Abstand gehalten werden kann. Die Menschen sind einfach überall schutzlos. Auch die vertrauten Gespräche sind auf Abstand schwierig. Und der Gesprächsbedarf ist echt hoch. Da zeigt sich, wie wichtig Sozialkontakte sind. Es wird ein großer Bogen um Obdachlose gemacht, wo die Passanten sonst bereitwillig ein paar Münzen in den Kaffeebecher werfen. Eine Möglichkeit wäre, sein eigenes Flaschenpfand an Obdachlose zu verschenken. Das machen wir übrigens auch, weil das eine wichtige Einnahmequelle ist. Das Sammeln ist eine "Beschäftigung" die Geld bringt und hat auch etwas mit Würde zu tun. So wie die meisten eben auch morgens zur Arbeit gehen...
Wir danken allen Spendern. Eure Einkäufe haben uns gerettet. Die Geldspenden werden ab nächster Woche auf jeden Fall persönlich bedankt. Die letzte Zeit war wie Achterbahn fahren und dabei sind die administrativen Aufgaben liegen geblieben. Aber das wird zügig nachgeholt. Versprochen.
Nicole
03.04.2020
Am Freitag war es immer noch komisch am Bahnhof. Es waren weniger Leute da, als die Woche davor...
Aber die "Geschenktüten" stehen immer noch hoch im Kurs. Es ist ein bisschen wie mit Wundertüten, große Spannung.
Wir haben einiges an kleinen Hygieneartikeln verteilt. Es gab kleine Seifen, die auch gern mehrfach genommen wurden, damit es für die ganze Woche reicht...
Norbert Weiler hat uns Isomatten, Schlafsack und Verbandszeug gebracht. War natürlich sofort verteilt. Auch mit Verband konnten wir zur Wundversorgung aushelfen. Haben jetzt aber noch was für die nächsten Gänge zurückgehalten. Es ist nicht sinnvoll für mehr als 2 Tage Vorrat mitzugeben. Entweder wird es verbummelt oder geklaut.
Wir danken der Metzgerei Müller für Kartoffel-Bohnen-Eintopf und Geflügelhackfleisch-Eintopf mit Minze. Dank der Spenderin Sabine Hauptmann konnte uns die Metzgerei Müller 100 Menüschalen mit Kartoffelsalat und Frikadelle fertigen. Auch das sorgte für große Augen. So einen tollen Mitternachtssnack gibt es ja auch eher selten. Als Nachtisch gab es noch frischen Obstsalat, den Familie Aretz wieder gezaubert hat.
Ja, die Welle der Hilfsbereitschaft endet nicht. Täglich haben wir Freude durch die viele Unterstützung von Euch da draußen. Es ist immer noch unfassbar. Aber es gibt irgendwie immer jemanden, der noch einen drauf setzt. Menschen wie Ali Mentolone. Er hat in der Phase des Kontaktverbotes mal eben ein Bild für uns versteigert, und dann auch noch auf sagenhafte 800€ aufgestockt. Da fehlen uns die Worte. Es ist schön zu erleben, wie unsere Mitmenschen in dieser schlimmen Krise an die Obachlosen denken, für unsere Lunchtüten einkaufen, also auch so aktiv helfen können. Da kriegen wir echt Pipi in den Augen...
Wir können versprechen, dass alles bei unseren Schützlingen ankommt!!! Wir arbeiten alle ehrenamtlich und erhalten auch keine Aufwandspauschale, es geht alles 1:1 wieder raus auf die Straße!!!
Ihr alle habt unseren Schützlingen durch Eure Spenden zur Seite gestanden. Das gibt ihnen auch immer wieder Hoffnung und das war in den letzten beiden Wochen bitter nötig.
Wir danken Euch für ALLES
Nicole
01.04.2020
Das ist jetzt mal ein Dank für die ganzen "Verrückten" da draußen.
Die letzte Woche war hoch emotional, wir sind auch fast an unsere Grenzen gestoßen. Aber all die tollen Unterstützer haben mit ihren Spenden dazu beigetragen, uns zu entlasten. Was aber viel wichtiger ist, Ihr da draußen habt unseren Schützlingen mit nützlichen Dingen durch den Tag geholfen.
Einige Spender möchten wir namentlich erwähnen, zumindest die, von denen wir Namen haben.
Herzensangelegenheit - Menschen für Tiere und Tiere für Menschen in Not e.V. haben mit Trockenfutter unterstützt. Und ich durfte bei der Abholung endlich mal das TIEMO-Mobil aus der Nähe sehen. Und es ist sooo schön geworden.
Über unsere Wunschliste bei Amazon danken wir:
Silke Daniela Bachmann, Emma Ginär (hat uns sogar aus Belgien unterstützt!!!) Ursula Rehle, Claudia Büttner, Markus Schmitz, Martina Mallast Sandra Ruland und Dajana Boualem (auch mit Einkäufen unterstützt).
Vor Ort mit Einkäufen haben uns geholfen:
Elke Koch mit TSG Turn und Fechtgemeinde Nippes 78 und ihrer Nachbarschaft wie z. B. Lena Baram Yildirim. Südkurve sozial,
Ultras von cns und Wilde Horde-Ultras FC Köln.
Gunnar Gehring mit Einmalbesteck und -geschirr aus dem Marienbild. Sabine
Arras, Hartmut Stamm, Claudia Oedinger, Christoph Rummel, Johanna Fee
Stéph Anie.
Marion Wenge, die uns im Namen der Alt-Katholische Gemeinde "Christi Auferstehung" mit Desinfektionsmittel versorgt hat, weil es in der Gemeinde gerade nicht nötig gebraucht wird.
Der Lions Club Stammheim ermöglicht uns einen riesigen (also wirklich mega riesig!!!) Einkauf bei Moellers am Schlachthof. Das nehmen wir nächste Woche in Anspruch... Auch das verdient ein großes Lob.
Es gab natürlich auch Geldspenden, zum Teil über Paypal. Hier auch nochmal DANKE an jeden einzelnen von Euch.
Und zum Schluss noch eine tolle Geschichte, die für uns drei Helfergruppen der krönende Abschluss ist: Über die Presse gab es viel Resonanz. Hilfsangebote ohne Ende. Aber das, was uns fast am meisten gefreut hat, weil es einfach so unglaublich ist, war das Hilfsangebot der Firma Homerent Immobilien: Es wird eine Wohnung gestellt für 4-5 Personen bis Ostern, und die Verpflegung wird auch übernommen. Ich freue mir immer noch ein Loch in den Bauch... Unfassbar in der heutigen Zeit... Wir waren uns sofort einig, wen wir da empfehlen und die Freude war natürlich riesengroß. Nadine Frings, wir können nicht genug danken für Ihren Einsatz. Und natürlich danke an Ihr gesamtes Team. Unsere Schützlinge schlafen in richtigen Betten, haben eine Toilette und ein Bad, sogar eine Waschmaschine. Und jetzt in den kalten Tagen eine funktionierende Heizung!!!
Ihr tollen Menschen da draußen, fühlt Euch von uns gedrückt. Ihr habt unsere Welt ein bißchen besser gemacht. In der Not rückt man zusammen und teilt mit anderen. Wir und unsere Schützlinge durften das hautnah erleben.
Nicole
30.03.2020
Am Montag haben wir unsere vorerst letzte Frühstücksverteilung zusammen mit "Care 4 Cologne e.V." und "Gemeinsam - Für die Platte" am Busbahnhof Breslauer Platz durchgeführt.
Es waren deutlich weniger Gäste da, als in den Tagen zuvor. Daran merkt man, dass die Einrichtungen so langsam wieder - wenn auch stark eingeschränkt - ihre Angebote aufnehmen. Es werden überall Lunchpakete aufgestockt. Darum müssen da eben nicht mehr alle so früh am Bahnhof anstehen, um Essen zu bekommen...
Wir sehen das mit einem lachenden, aber auch mit einem weinenden Auge. Froh darüber, dass wir wieder in die normale Versorgung zurückkehren können, weil die wieder aufgenommenen Angebote die Versorgung gewährleisten. Aber mit einem weinenden, weil die Zusammenarbeit mit "Care 4 Cologne e.V." und "Gemeinsam - Für die Platte", die so toll war, nun auch zu Ende geht. Wir hatten so viel Spaß zusammen und es hat alles harmonisch gepasst... Für die nächste Krise wissen wir jedenfalls wie es geht. Dazu beigetragen haben natürlich die vielen Spender, die uns Gruppen echt mega unterstützt haben. Ohne Euch da draußen hätten wir das auch nicht so einfach gewuppt. Aber "Dat es Kölle".
Wir danken aber auch Uli Kreikenbaum und Johann Lemm, die mit ihrer kritischen Berichterstattung an den richtigen Stellen wachgerüttelt haben und die prekäre Lage unserer Schützlinge öffentlich gemacht haben. Aus dieser Berichterstattung haben sich für alle Gruppen viele Unterstützer gefunden. Darüber werden wir einen extra Bericht machen.
Die Metzgerei Müller hat uns in der schweren Zeit alles möglich gemacht, was wir an Verpflegung brauchten. Wir werden auch noch weiter Tüten mit tollen Sachen packen, damit es immer für ein paar Stunden reicht und keiner Kohldampf schieben muss.
Ein Dankeschön auch an Margot Korneli für Deinen Einsatz von Hause aus. Das sieht ja keiner. Sie schnippelt stundenlang Obst oder Zutaten für Salat oder füllt Joghurt um, brät Hähnchenschenkel usw... Darum auch mal ein großes Danke an Dich.
Bevor es jetzt zu sentimental wird... Bis bald...
Nicole
27.03.2020
Am Freitag Abend war Tag 5 am Bahnhof. Es waren wieder um die 100 Obdachlose bei uns. Parallel wurde ein Versorgungsgang durchgeführt.
Wir bekommen ganz viele Nachrichten und E-Mails von Euch. Wir versuchen alle zeitnah zu beantworten. Da wir nach den Aktionen am Bahnhof oder auch davor arbeiten müssen, dauert das manchmal. Die meisten möchten uns bei der Verteilung helfen. In der momentanen Situation arbeiten wir nur im Stamm-Team. Zum einen, weil wir eingespielt sind und in Streßsituationen besonnen reagieren können, zum anderen sind einige im Team - genau wie Ihr - in Kurzarbeit, Homeoffice oder selbstständig ohne Aufträge. Nach der Krise dürft Ihr uns gerne bei einem Gang begleiten!
Wir bekommen grade so viel Feedback von Euch, was uns sehr freut. Für die Leute, die uns jetzt aktuell bespendet haben, um die Lunchtüten zu füllen, machen wir die Tage einen extra Post.
Für Freitag danken wir der Metzgerei Müller für die leckere Gulaschsuppe und Gaffel Kölsch für die Fassbrause. Das war ein kleines Highlight für unsere Gäste.
Man merkt, dass sich die Situation am Bahnhof ein wenig entspannt. Wir hatten ja das heiße Essen deutlich hochgefahren. Es waren aber doch noch etwa 20 Liter übrig. Also sind wir noch in die Winterhilfe gefahren und haben in null komma nix alles verteilt.
Wir haben für Montag nochmal eine Frühstück Verteilaktion mit "Care 4 Cologne e.V." und "Gemeinsam - Für die Platte" geplant. Danach entscheiden wir wie es weitergeht. Einige Einrichtungen sollen wieder teilweise öffnen, bzw. wurde die Ausgabe von Lunchpaketen deutlich hochgefahren. Außerdem öffnet die Kirche für warmes Mittagessen.
Nicole
26.03.2020
Abends haben wir gemeinsam mit "Care 4 Cologne e.V." und "Gemeinsam - Für die Platte" eine außerplanmäßige Verteilung von Suppe und Lunchtüten am Busbahnhof Breslauer Platz gemacht. Vielleicht sieht man auf den Bildern, dass wir trotz der ernsten Lage viel Spaß zusammen haben. Das merken auch die Gäste und freuen sich über etwas Heiterkeit, denn immer nur "Abstand" zu hören, geht einem irgendwann auch auf den Geist.
Inzwischen haben wir uns eingespielt. Der Aufbau der Tische, verteilen auf die einzelnen Stationen und wer was macht. Ich steh irgendwie immer nur rum und freue mich wie um mich rum gewuselt wird und zack steht alles an seinem Platz.
Die Spendenbereitschaft ist enorm hoch. Wir können gar nicht genug danken für all die tollen Sachen für die Lunchtüten. Es darf sich jede*r angesprochen fühlen, der gespendet hat. Denn bei Spenden, die über unsere Amazon Wunschliste eingehen, werden selten die Spender genannt. Einige Gäste waren auch ein bisschen erschrocken, als zwei Mannschaftsbusse der Polizei am Busbahnhof einfuhren. Der Besuch war geplant und der Grund sehr erfreulich: Wir danken für jede Menge Spenden, die die Beamten privat für unsere gemeinsame Aktion gesammelt und eingekauft haben. Die Jungs haben es grade auch nicht leicht, darum freut uns besonders, dass sie so viel Empathie für unsere Gäste zeigen..
Ebenfalls freuen wir uns über die vielen Angebote, vor Ort bei der Verteilung zu helfen. Wir würden Euch so gerne mitnehmen und Euch an unseren Erlebnissen teilhaben lassen, müssen aber situationsbedingt darauf verzichten. Das Kernteam ist vorbereitet auf die Maßnahmen, die zu erfüllen sind, wie Hygiene und Abstand. In kurzer Zeit gehen sehr viele Menschen an unseren Tischen vorbei. Wir müssen sehr genau auf die Vorschriften achten, damit man unsere Verteilungen nicht auflöst, sondern duldet. Hoffentlich versteht Ihr das. Sobald der Alltag wieder einkehrt und wir unsere regulären Freitagsgänge machen, würden wir uns freuen, Euch kennen zu lernen!!!
Wir danken der Metzgerei Müller für 70 Liter deftige Kartoffel-Kohl-Suppe und die bereitgestellten Behälter. Das hat es für uns nochmal vereinfacht.
Mit unserer "Notfallgruppe" möchten wir auch zeigen, dass man in der Krise zusammen halten muss und gegenseitige Unterstützung wichtig ist. Darum seid solidarisch und vergesst auch die kleinen Einzelhändler nicht. Geht zum Bäcker, Metzger und Gemüseladen. Damit können wir alle dazu beitragen, Arbeitsplätze zu erhalten und können hoffentlich nach der Krise wieder unseren Gewohnheiten nachgehen. Nutzt auch die Außer-Haus-Angebote der Gastronomen, denn auch die kämpfen ums Überleben. Das ist keine Werbung, sondern hier geht es auch um Menschen, die unsere Arbeit in der Obdachlosenhilfe schon lange unterstützen.
Nicole
Nach der Verteilaktion am Busbahnhof hatten wir noch reichlich Suppe übrig, und so sind zwei von uns spontan mit einem von Petra geliehenen Wägelchen in etwa unsere übliche Route durch die Stadt gegangen, und haben noch etwa 15l ausgeben können. Dabei haben wir sehr viel Dankbarkeit erlebt.
Achim
25.03.2020
Es waren wieder um die 100 Gäste am Busbahnhof Breslauer Platz und auf dem Bahnhofsvorplatz. Was auf den Bildern wenig aussieht, ist einfach nur der Tatsache geschuldet, dass sich die Abstandsregel durchsetzt.
Ihr Unterstützer da draußen seid der Wahnsinn!!! Das Helpie-Mobil ist gestern wieder aus allen Nähten geplatzt. 2x umgeräumt, damit alles reinpasst. Ich glaube, die Paketboten hassen mich so langsam. Wir danken ALLEN, die uns so fleißig versorgen. Amazon teilt leider nicht immer mit, wer der Spender ist.
Die Metzgerei Müller hat nicht nur 200 frisch belegte Brötchen gezaubert, sondern auch unsere tierischen Helfer Diego und Shiva mit lecker Würstchen versorgt - muss ja auch mal sein. Die beiden passen morgens auf die Brötchen auf, während Herrchen Sascha unsere Gäste auf den empfohlenen Abstand sortiert und die Händefesinfektion durchführt. So kann der Rest vom Team wie die wilden Lunchtüten packen und verteilen, und zwei übernehmen die Kaffeestation.
So langsam kommt Bewegung in das Thema der Versorgungsengpässe. Wir rechnen damit, dass die Stadt Köln nächste Woche die ein oder andere Einrichtung - wenn auch eingeschränkt - wieder öffnen wird. Wir danken hier der Presse, die sich des Themas seriös angenommen hat und Missstände öffentlich gemacht hat*. Uns ist immer an guter Zusammenarbeit mit der Stadt Köln gelegen, aber manchmal braucht es eben engagierte Journalisten. Das Thema wird auch am WE weiter verfolgt**. Also, kauft Euch den Kölner Stadt-Anzeiger.
Je nach Entwicklung werden wir nächste Woche wieder Sonderaktionen starten, um die Versorgung zu gewährleisten. Infos dazu findet ihr hier bei uns oder "Care 4 Cologne e.V." und "Gemeinsam - Für die Platte".
Donnerstag Abend verteilen wir gemeinsam Suppe am Busbahnhof Breslauer Platz und verteilen Lunchtüten mit Euren tollen Spenden.
Nicole
* siehe "KStA: Situation ist dramatisch - Was die Coronakrise für Obdachlose in Köln bedeutet"
** siehe "KStA PLUS: Obdachlose in Köln - Keine Pfandflaschen, keine Unterkünfte, keine Hoffnung" bzw. Druckausgabe Kölner Stadt-Anzeiger 28./29.03.2020, Seite 12: Ohne Vorwarnung - Kaum Duschmöglichkeiten, Spenden oder Pfandflaschen
24.03.2020
Die Frühstücksversorgung haben wir in einer guten Stunde geschafft.
Es waren wieder über 100 Menschen, die verfroren am Bahnhof dankbar für ein Frühstück anstehen. Für uns ist es wirklich schwer, danach zur Arbeit zu gehen und zur Tagesordnung überzugehen.
Danke Metzgerei Müller! Nicht nur 200 belegte Brötchen gemacht. Sondern auch noch Lebensmittel für uns gerettet. Toll!
Aber es bewegt sich etwas. Ein Sozialarbeiter vom SKM am Bahnhofsvorplatz kam zu uns, um uns über die Möglichkeit der Nutzung des eigenen Angebots zu informieren. Im Gegenzug wird man unsere Zielgruppe informieren über die Angebote unserer Notfallgruppe. Soweit so gut. Wir alle müssen auf eine schlimme Situation reagieren. Es kann nur besser werden.
Ein Riesendank an alle "Verrückten" da draußen. Eure Spendenbereitschaft ist der Wahnsinn. Das Auto ist gestern fast geplatzt. Dajana Boualem, die jetzt schon zweimal für uns einkaufen war, obwohl als Pflegefachkraft grade enorm eingespannt, auch noch Kind und Mann organisiert. Du bist ein Schatz. Sandra Ruland hat nicht nur von der Amazon-Wunschliste bestellt, sondern packt auch kräftig bei den Spontanversorgungen mit an. Claudia Oedinger und Lena Baram Yildirim, die mir ihre Einkäufe sogar zur Arbeit gebracht haben. Sabine Arras, die gleich den Kofferraum vollgepackt hat für uns. Elke Koch, die grade ihre Nachbarschaft mobilisiert...
Ohne Menschen wie Euch geht es nicht!!!
Nicole
23.03.2020
Mit "Care 4 Cologne e.V." und "Gemeinsam - Für die Platte" haben wir die erste Frühstückverteilaktion gestartet. Wir hatten natürlich auch tierischen Beistand. Es ist ja mega wichtig, dass jemand auf die 200 Wurst- und Käsebrötchen aufpasst :-)
Es war schon ein bißchen mulmig, als wir um 8:00 einen Anruf bekamen, dass am Busbahnhof schon ca. 70 Leute auf uns warten. Also haben wir noch schneller die Bollerwagen gepackt. Am Busbahnhof angekommen ging dann alles irgendwie rubbedidupp. Jeder hat sich was geschnappt und in ein paar Minuten hatten wir alle unseren "Posten" gefunden. Sascha hat uns unterstützt, alle Leute sortiert, auf Abstand hingewiesen und darauf geachtet, dass sich kein Auflauf bildet. Das ist nicht einfach, wenn viele hungrige Menschen anstehen. Helmut Schenk ist unser neuer "Hygienebeauftragter", der alle Wartenden mit Händedesinfektion versorgt. Das wird dankbar angenommen.
Hat alles wunderbar geklappt. Metzgerei Müller und Team vielen Dank für 200 leckere Brötchen. Das machen wir Dienstag und Mittwoch auch noch mal. Montag waren es ca. 140 Menschen, die wir versorgt haben, Dienstag rechnen wir mit mehr.
Außerdem werden wir eine gemeinsame Suppenverteilung am Donnerstag Abend machen. Entgegen unserer sonstigen Gewohnheit, mit Bollerwagen durch die Stadt zu laufen, haben wir uns entschieden, am Busbahnhof zu verteilen. In der jetzigen Situation ist das für alle Beteiligten die sicherste Lösung. Hier ist genug Platz, um den nötigen Abstand zu halten.
Bleibt gesund und denkt an unsere Schützlinge. Schenkt ihnen Euer Flaschenpfand oder ein paar Cent. Jede Hilfe zählt. Wir werden weiter Lunchtüten mitgeben. Darum freuen wir uns über Sachspenden.
Nicole
20.03.2020
Man kann den vergangenen Freitag nicht wirklich in Worte fassen. Wir haben uns besser als sonst auf unseren Gang vorbereitet, aber es kam irgendwie anders...
Alle haben sich an die aufgestellten Regeln gehalten. Die meisten hatten keine richtige Information, was Corona überhaupt ist. Die Menschen haben Ängste und viele Fragen. So weit wie möglich haben wir diese beantwortet und den Gästen erklärt, wie sie sich selbst zu schützen versuchen können.
Was uns ganz kalt erwischt hat, war der unglaubliche Hunger einiger Gäste. Wir hatten 50 Liter Curry-Gemüse-Hackfleisch-Eintopf dabei, viel mehr als sonst. Zum Glück reagiert die Metzgerei Müller immer ganz flexibel auf unsere Wünsche. Danke, Frederic Müller und Christoph Müller, für Eure Verlässlichkeit. Es konnten sich alle richtig satt essen. Und für viele war es die erste warme Mahlzeit seit Tagen. Wir haben 50 Liter Essen und 80 Lunchtüten ausgegeben. Am Bahnhof ist uns schon der Kaffee ausgegangen und das heiße Wasser reichte auch nicht viel länger...
Es sind alle stationären Einrichtungen geschlossen, nur beim SKM werden vor der Türe Lunchpakete verteilt. Was bitte macht die Stadt Köln??? Die Obdachlosen stehen förmlich im Regen. Das ist unfassbar, hier hungern Menschen!!!! Wir sind natürlich alle froh, dass die ehrenamtliche Versorgung noch nicht verboten wurde und alle noch aktiven Gruppen ihre Arbeit machen dürfen. Aber es kann doch nicht sein, dass die Stadt sich hier komplett auf die Ehrenamtler verlässt??? Wir hoffen, dass hier noch was passiert, bekanntlich stehen Obdachlose nicht ganz oben auf der Prioritätenliste. Die Not der Menschen wird täglich größer. Es gibt kaum Flaschenpfand, also auch fast kein Einkommen. Ich brauche hier niemandem erklären, was es für einen Suchtkranken bedeutet, in den Entzug abzurutschen... Jeder kann darüber denken wie er will, aber bitte gebt den Leuten ein paar Cent. Euch tut das Klimpergeld nicht weh, für einen Obdachlosen ist es jetzt grade überlebenswichtig!!! Wie ihr auf den Bildern sehen könnt: menschenleere Straßen. Klar soll das grade so sein, aber es sind gerade die belebten Einkaufsstraßen, wo Obdachlose schnorren gehen, um ihren Tagesablauf zu bewältigen.
Unsere Gäste waren so dankbar, dass wir gekommen sind. Einer sagte: "Ich wusste, dass Ihr gerade jetzt niemals zu Hause bleiben würdet." Das ist das schönste Kompliment, was man in so einer Situation kriegen kann. Darum machen wir weiter, so lange wir dürfen. Aber wenn nicht, wahrscheinlich auch. Wir können einfach nicht zu Hause sitzen, mit dem Wissen dass Menschen, die uns über Jahre ans Herz gewachsen sind, da draußen hungern. Wir sind so ein tolles Team, und weil alle für die Sache einstehen, werden wir die Aufgabe meistern. Egal, ob es um Einkäufe geht, Spendenabholungen, Brote schmieren oder frischen Obstsalat schnibbeln, es macht einfach irgendwer der grade kann. Ihr seid toll. Denn ohne Helfer funktioniert eine Gruppe nicht, jede*r einzelne ist wichtig.
Auch in unserem Team sind Leute zu Homeoffice verdonnert oder Selbstständige ohne Aufträge, darum können wir zusätzliche Versorgung organisieren. Am Montag ab 8:30 Uhr am Bahnhof Frühstück verteilen. Das machen wir - wie bereits erwähnt - mit Petra Höh von "Care 4 Cologne e.V." und Tina Korneli von "Gemeinsam - Für die Platte". Wir werfen unsere Spenden zusammen in Lunchtüten. Schaut mal in unsere Amazon-Wunschliste.
Wir werden am Montag wieder berichten. Bis dann...
Nicole
18.03.2020
Der Versorgungsgang am Freitag ist in Vorbereitung. Familie Aretz wird schnibbeln und frischen Obstsalat zubereiten. Es soll ja Vitamine geben.
Da gut die Hälfte der Angebote für Obdachlose in der Corona-Krise weggebrochen ist, sind die Ehrenamtler gefragt.
Es wurde eine "Notfallgruppe" ins Leben gerufen, damit wir uns schnell absprechen können. "Wir", das sind "Care 4 Cologne e.V.", "Gemeinsam - Für die Platte", "Obdachlosenhilfe mit Herz" und "Helping Hands Cologne". Zwei Gruppen haben bereits eine gemeinsame Verteilung gemacht. Am Montag sind wir um 8:30 am Bahnhof und verteilen gemeinsam Frühstück an die Obdachlosen.
Da wir das wahrscheinlich alles noch ein bischen aufstocken müssen, sind die Spender gefragt. Auf dem Foto sieht man kleine Saftflaschen. Die gibt es bei A... und sind für uns grade optimal, weil ohne Pfand und zum Verschließen. Vielleicht mag der ein oder andere uns welche Spenden. Außerdem einzeln verpacktes Gebäck, wie Waffeln oder kleine Schokoweckchen. Gerne auch Bifi.
Je Lina Be hat uns mit Eiern vom Foodsharing versorgt, die wir hart gekocht verteilen können.
Und die Metzgerei Müller darf auch nicht fehlen. Danke, dass Ihr uns für Montag 150 frische Brötchen fertig macht!
Jetzt hoffen wir auf zahlreiche Unterstützung durch unsere treuen Spender. Jede Gruppe nimmt Spenden entgegen, wir würfeln für die Aktionen alle zusammen. Wir können auch Spenden abholen.
Heute war bereits ein stärkerer Andrang bei "Obdachlosenhilfe mit Herz" zu verzeichnen. Sie werden auch morgen noch mal einiges verteilen.
Wir hoffen inständig, dass sich jeder an die Schutzmaßnahmen hält, die seit Tagen verhängt werden. Durch Ignoranz, also im Park sonnen oder in der Eisdiele Schlange stehen, wird irgendwann eine Ausgangssperre verhängt werden. Das wäre für die Menschen, die wir seit Jahren versorgen, ein Fiasko. Sie verlieren gerade den Zugang zu elementaren Dingen, wie Essen oder Duschen... Das müssen wir unbedingt verhindern!!! Darum brauchen wir Euch ganz dringend.
Nicole
17.03.2020
Aus der letzten Kältehilfe-Aktion mit dem Arbeiter-Samariter-Bund konnten wir leider nicht viel von dem gespendeten Hundefutter an unsere Schützlinge verteilen. Darum haben wir uns entschieden, die 6 Kartons mit Hundefutter und Leckerlies, Decken und Zubehör dem Tierheim Köln-Zollstock zu spenden.
Ein wichtiger Grund war, dass unsere Schützlinge, die die Winterhilfe nutzen möchten, ihren Hund dort zum übernachten unterbringen dürfen. Alles ganz unbürokratisch, und die Hunde bekommen dort natürlich auch Futter aus Tierheim-Beständen.
Wir danken dem Tierheim für die Unterstützung der obdachlosen Hundebesitzer und hoffen, dass wir mit unserer Spende ein wenig helfen können...
Da so gut wie alle Einrichtungen den Betrieb eingestellt, bzw. stark eingeschränkt haben, rechnen wir am kommenden Freitag mit deutlich mehr Bedürftigen. Darum werden wir unser Angebot aufstocken.
Die Metzgerei Müller wird uns zusätzliche 20 Liter Eintopf kochen. Kerstin wird einen Obstsalat zaubern, damit auch Vitamine nicht zu kurz kommen. Helmut und Gabi Schenk werden Brote schmieren wie die Weltmeister. Zusätzlich haben wir für haltbare Lebensmittel gesorgt, damit unsere Schützlinge die ein oder andere Mahlzeit überbrücken können.
In der Not stehen natürlich auch Helfergruppen zusammen: Neben unserer Kooperation u.a. mit "Care 4 Cologne e.V." sind wir in Kontakt mit Tina Korneli von "Gemeinsam - Für die Platte" und Katharina Heinrichs von "Obdachlosenhilfe mit Herz". Wir werden die Versorgung auf keinen Fall einstellen!!! Wenn alle Stricke reißen, werden wir abends gemeinsam Brote verteilen. Aber bevor es soweit ist, hat Katharina ein prall gefülltes Lager.
Für uns alle wäre es unerträglich zu wissen, dass die Menschen da draußen hungern müssen.
Man sollte natürlich Corona nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir achten noch mehr als sonst auf Eigenschutz und Hygiene. Auch die empfohlenen Schutzmaßnahmen halten wir ein. Jeder entscheidet selbst, ob er weiter an Versorgungen teilnimmt oder nicht! Und das wird respektiert!!!
Es sind natürlich auch die Spender gefragt. Bitte unterstützt weiter Eure "Lieblingsgruppe" damit die Obdachlosen weiter gut versorgt werden können. Auch Gruppen, die nicht als Verein gegründet sind, leisten wertvolle Arbeit für die Menschen da draußen, und ohne Spenden geht es halt nicht.
Wir halten Euch auf dem Laufenden...
Nicole
16.03.2020
Auch wir reagieren auf die aktuelle Lage und halten die Versorgungsgänge solange wir können und dürfen aufrecht.
Es brechen im Moment ganz viele Versorgungsangebote für unsere Schützlinge weg, so dass wir uns ernsthafte Sorgen um sie machen.
Damit wir uns und unsere Schützlinge bestmöglich schützen, haben wir ein paar Regeln:
Solltet Ihr eine*n Obdachlose*n sehen, fragt ihn/sie was er/sie möchte. Er/sie hat es im Moment noch sehr viel schwerer als sonst.
Bleibt gesund!
Helmut
13.03.2020
Wir hatten uns Freitag auf größeren Andrang eingestellt, aber es kam uns dann gar nicht so vor.
Die ersten kamen doch recht zögerlich. Es war irgendwie schon anders als sonst, aber der erste Pott Hackfleisch-Eintopf war ruckzuck leer. Wir hatten noch 2 Stiegen Pudding gekauft, damit wir für alle genug dabei haben. Es sind oft nochmal kleine Mahlzeiten, gerne auch als Frühstück aufbewahrt, denn man weiß nie, was der nächste Tag bringt...
Auch wir haben noch mehr als sonst auf Hygiene und Eigenschutz geachtet. Alle haben regelmäßig frische Handschuhe angezogen und zwischendrin auch öfter gründliche Händedesinfektion durchgeführt. Ebenfalls haben wir auch auf Abstand geachtet. Die üblichen Umarmungen mit unseren Schützlingen fallen erst mal aus.
Wir machen uns viele Gedanken. Was wird die Woche wohl bringen? Unsere Schützlinge sind sehr gefährdet, was Erkältungen betrifft. Das bringt das Leben auf der Straße einfach mit sich, dass sich nicht gesund ernährt wird und ausreichend Vitamine aufgenommen werden. Was passiert mit ihnen wenn weitere Einrichtungen den Betrieb einschränken oder sogar ganz einstellen? Wir können auf gar keinen Fall unsere Versorgung einstellen. Wahrscheinlich müssen wir Freitag mehr Essen einplanen. Wir sind sehr froh, dass wir so gut vom Team der Metzgerei Müller unterstützt werden. Und wir sind sicher, dass wir im Fall der Fälle auch spontan mehr Eintopf ordern können. Die Müllers machen das mit links.
Wir werden die nächsten Tage die Entwicklungen beobachten, im Austausch mit anderen Gruppen bleiben und dementsprechend den nächsten Gang planen. Sicherlich werden wir mehr Produkte zum späteren Verzehr einplanen.
Da wir inzwischen zu einem beständigen und verlässlichen Team zusammengewachsen sind, werden sich da alle einbringen. Ob es mehr Obst werden wird oder belegte Brote gebraucht werden... Es wird sich alles regeln.
Schön wäre, wenn jeder ein wenig auf unsere Schützlinge achten könnte in der schwierigen Zeit. Einfach eine Banane oder Orange mehr einpacken und auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause jemandem schenken, der es brauchen könnte. Oder einfach fragen, ob man ein Getränk ausgeben darf...
Wir werden unser Bestes geben, auch wenn man sich nie auf alles vorbereiten kann. Das hat Mara, die uns zum ersten mal begleitet hat sicher auch gemerkt. Wir freuen uns ja immer über neue Helfer und sind neugierig, wie sie ihren ersten Gang so empfinden. Mara war doch einige Male den Tränen nahe. Da braucht es keine Worte mehr. Wie hoffen, dass es Dir trotzdem gefallen hat bei uns und was wir so machen...
Wir sagen, bis nächste Woche
Nicole
06.03.2020
Anscheinend hat Petrus uns erhört und den Regen am Freitag Abend eingestellt.
Eigentlich schon gut aufgestellt, gesellte sich Jens zu uns. Er hat im Kölner Stadtanzeiger in den Veranstaltungstips gelesen, dass wir Unterstützung brauchen können. Viele große Augen, mit noch größeren Fragezeichen drin... Und siehe da... Also keine Ahnung wie man beim Kölner Stadtanzeiger darauf kam uns in die Veranstaltungstips aufzunehmen??? Aber wir sagen, vielen Dank dafür und das war total mega von Euch!!!! Später kam noch Lilli dazu, die ebenfalls über diesen Tip zu uns fand. Sprachlos.
Ebenso sprachlos waren wir, als wir schon auf dem Weg zum Startplatz waren, eine andere Gruppe mit Bollerwagen im Bahnhof rumlaufen sahen. Wir liefen denen während unserer Runde mehrfach über den Weg. Irgendwann kam es dann mal zu einem "Austausch" und ich bin sehr froh, dass unser Helmut Schenk da sehr in sich ruhend ist. Die sind vom Donnerstag auf den Freitag umgeschwenkt und rennen seit ca. 5 Monaten relativ regelmäßig parallel mit uns und kommen nicht mal aus Köln. Wozu?
Es gibt doch nun wirklich genug etablierte Gruppen. Mindestens eine pro Tag! Artet das jetzt aus in "wir sind die Besten" und "wir versorgen am meisten"? Uns wurde von Schützlingen berichtet, dass sich Leute mit Bollerwagen zu Gruppen am Busbahnhof ungefragt dazu stellen und irgendwelches Zeug verteilen. Leute, was soll das werden???? Ich könnte grade schon wieder komplett ausrasten über so viel Egoismus.
Wir sind im 6. Jahr, wöchentlich, in der ehrenamtlichen und mobilen Obdachlosenhilfe unterwegs. Uns war von Anfang an wichtig, den Obdachlosen Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten. Durch Gespräche Vertrauen aufzubauen, ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte zu haben. So bedarfsgerecht wie möglich zu helfen. Aber, wir haben auch Regeln aufgestellt. Es wird auf gar keinen Fall Alkohol oder sonstiges konsumiert, wenn man bei uns steht!!! Wir gehen höflich miteinander um, viele haben das verlernt. Über die Jahre haben wir ein gutes Netzwerk aufgebaut. Wir vermitteln unsere Schützlinge in die Angebote der Stadt Köln oder stellen den Kontakt zu Sozialarbeitern/Streetworkern her. Das sind Profis, die unseren Schützlingen gerne professionell helfen, wenn sie es wollen und zulassen. Für uns war es auch immer ganz wichtig, nach außen so transparent wie es nur geht unsere Arbeit vorzustellen. Interessierte daran teilhaben zu lassen und unseren Spendern zu zeigen, was mit den Spenden passiert. Irgendwann wurden wir auch von öffentlichen Stellen wie Stadt Köln und Deutsche Bahn ernst genommen. Wir respektieren die Regeln im Bahnhof und man lässt uns ungestört die Menschen versorgen. All das war viel Arbeit über viele Jahre...
Und dann kommen wildfremde nach Köln, überschütten Obdachlose mit Essen und Klamotten ohne Sinn und Verstand im Hauptbahnhof. Nicht nur, dass so etwas den Menschen nicht hilft, ihre Situation zu ändern. Nein, das schadet auch unserem guten Ruf!!! Und der oft auch mühseligen Arbeit der anderen bestehenden Gruppen. Nicht nur wir, auch alle anderen Gruppen haben die ganze Woche mit der Organisation der Versorgung am jeweiligen Tag zu tun. Und dann kommen irgendwelche Leute und machen das einfach kaputt. Entweder schließt man sich den bestehenden Gruppen an, da sollte wohl für jeden Geschmack eine dabei sein, oder man bleibt einfach in seiner eigenen Stadt und macht etwas vor der eigenen Tür!!!!!!
Schaut Euch bei Facebook um, es ist wirklich jeden Tag eine Gruppe am Bahnhof. Dazu kommen die stationären Einrichtungen wie Gulliver, SKM oder die Bahnhofsmission und jeden Abend die Emmaus Suppenküche am Appelhofplatz. Engagiert Euch auch da.
Wer jetzt denkt, wir hätten Angst vor Konkurrenz... Ganz falsch! Wir arbeiten schon sehr lange in Kooperation mit "Freunde der Kölner Straßen und ihrer Bewohner e.V." und "Care 4 Cologne e.V.". Gerne unterstützen wir auch mal Tina und ihr Team von "Gemeinsam - Für die Platte". Für die gute Sache!!!
So, jetzt genug aufgeregt. Aber das musste mal raus.
Die Stimmung in der ganzen Stadt war irgendwie komisch. Die Stammplätze waren oft leer. Trotzdem haben wir nicht weniger versorgt. Als wir zurück am Bahnhof waren, gab es noch einmal einen Andrang. Wir haben aber alle satt bekommen und mit reichlich Süßkram verabschiedet.
Fast hätte ich die Metzgerei Müller vergessen. Es war, wie immer so lecker, dass man doch lieber bei uns zum Essen kommt, anstatt von Fremden etwas zu nehmen. Unsere Leute wissen schon, was gut ist und wo es sich lohnt zu warten.
Jeder Gang ist anders. Wir sind gespannt, was uns nächste Woche erwartet.
Nicole
28.02.2020
Am Freitag sind wir so richtig nass geworden. Da fühlen sich 8°C an wie Minustemperaturen. Während solcher Gänge wird einem wieder bewusst, wie gut es uns geht. Wir können nach 3-4 Stunden nach Hause gehen, eine heiße Dusche nehmen und trockene Sachen anziehen. All das können die Menschen, die wir da draußen mit dem nötigsten versorgen, nicht. Und es ist zermürbend, tagelang nass zu sein und nicht zu wissen, wo man sich trocken aufhalten kann.
Alle haben sich über den heißen Eintopf gefreut. Es wissen ja jetzt alle, dass die Metzgerei Müller für uns kocht. Da kommt die Frage, was haben die Müllers heute gekocht? Es war natürlich wieder mega lecker.
Wir haben gedacht die Bollies sind gut bestückt. Genug Isomatten und Schlafsäcke, sogar ein Rucksack. Was hatte ich vergessen? Die Tempos. Ja, passiert. Nächste Woche sind natürlich genug am Start!!!
Aber für einen Schützling gab es einen gut gefüllten Koffer für's Krankenhaus, mit allem was man da so braucht. Helmut Schenk hat so viel "Verpflegung" dazu gepackt, dass man den Koffer kaum noch heben konnte. Also verhungern wird der Jung nicht, andere eventuelle Komplikationen können wir nicht beeinflussen.
In diesem Sinne... Bis nächsten Freitag. Legt bitte ein gutes Wort bei Petrus für uns ein.
Nicole
Letzten Freitag war es ungemütlich regnerisch. Trotzdem hat sich eine recht große Gruppe Unerschrockener aufgemacht, um warmes Essen und Getränke, Obst, Naschwerk sowie verschiedene Kleinigkeiten des täglichen Bedarfs zu verteilen. Für einen frisch obdachlos gewordenen Mann waren zusätzlich Themounterwäsche, Isomatte und Schlafsack willkommen. Es kann manchmal sehr schnell gehen. Ein belesener Schützling konnte mit der passenden Anschlußlektüre für den fast ausgelesenen ersten Band der Outlander-Reihe versorgt werden. Rund um den Bahnhof war weniger los als üblich. Ob das dem Wetter oder schon dem Monatswechsel geschuldet war...?
Achim
21.02.2020
Am Freitag haben wir uns nur rund um den Bahnhof aufgehalten, wie jedes Jahr am Karnevalsfreitag. Die Stimmung war komisch, die gewohnte Routine für alle nicht da, durch die Karnevalszeit. Da fragt man sich, was manche unter "Karneval Feiern" verstehen??? Also mit Druckbetankung und wer am meisten saufen kann hat es tatsächlich überhaupt nichts zu tun. Keine Ahnung wo so viele junge Menschen diese Fehlinformation her haben.
Wir danken der Metzgerei Müller für das leckere Möhren-Durcheinander. Es konnten sich alle rundum satt essen. Damit konnten wir das nötigste abdecken. Nächste Woche wird alles wie immer laufen und dann haben wir auch wieder alles dabei.
Nicole
14.02.2020
Am Freitag haben uns Andreas Richter mit seinen Vereinskollegen und Kolleginnen vom Blütencup Leichlingen e.V. begleitet.
Sie hatten zwei große Töpfe dabei, einer mit Grünkohl gefüllt und der andere mit Möhrenstampf. Beides fanden unsere Schützlinge sehr lecker. Das war aber nicht alles: 100 Trinkpäckchen, Heiße Tasse, Mandarinen, Schokobrötchen und Kekse wurden auch noch mitgebracht. Vielen Dank dafür!
Alles auf Bollerwagen verstaut ging es dann auf zur ersten Station Bahnhofvorplatz. Hier konnten wir reichlich und auch mit Nachschlag verteilen.
Es waren nicht so viele unserer Schützlinge da wie sonst. Vielleicht dem bevorstehenden Karneval geschuldet. Da verziehen sich so einige aus der Innenstadt, da es immer wieder zu Übergriffen durch Betrunkene kommt. Wir hoffen, dass es alle gut überstehen.
Helmut
07.02.2020
Der ein oder die andere hat sicher gemerkt, dass wir für vergangenen Freitag keine Veranstaltung eingestellt hatten... Da hatten wir uns auch etwas besonderes vorgenommen...
Es gab zu Weihnachten einfach so viele Veranstaltungen
Also gab es am Freitag einen etwas verspäteten Neujahrsempfang
Die Metzgerei Müller hat uns ein leckeres Kölsches Buffet zusammengestell
Es war ein richtig gemütliches Beisammensein. Wir konnten zusammen essen, es gab Zeit für wunderbare Gespräche und natürlich auch was zu lachen. Alle sind geblieben und haben sich rundum satt
gegessen. Der Wohlfühlcharakt
Jeder Gast durfte sich noch eine gute Portion einpacken für später, so blieb nichts mehr übrig, bis auf ein paar Brötchen. Belegt fanden die noch freudige Abnehmer in der Winterhilfe. Es gab natürlich auch eine Geschenktüte gut gefüllt mit Leckereien und Nützlichem wie Thermobecher, Taschenlampen und vielem mehr...
Wir hatten einen sehr schönen Abend mit unseren Schützlingen. Das machen unsere lieben Spender möglich, denen wir hier mal ein Dankeschön aussprechen möchten. Ihr habt ca. 60 Obdachlose glücklich gemacht.
Großer Dank auch an das Helpies Team!!! Es macht so viel Spaß mit Euch und das ganze war mit Eurer Unterstützung fast ein Spaziergang.
Nicole
31.01.2020
Wir waren natürlich auch an diesem Freitag unterwegs, ein detaillierter Bericht fällt allerdings aus. Uns erreichte kurz danach die Nachricht, dass wir Dieter, einen unserer langjährigen Schützlinge, in dieser Welt nicht mehr treffen können.
24.01.2020
Die Kälte am Freitag hat sehr viele Gäste zu uns getrieben. Auch einige, die wir länger nicht mehr gesehen haben. Wir hätten gerne noch länger zugehört, aber es warteten noch viele Leute auf unseren "Besuch".
Die Hälfte der 30 Liter weiße Bohnensuppe war schon am Bahnhof verteilt. Danke an die Metzgerei Müller. Ebenfalls danken wir der Bäckerei Schweitzer für die Backwaren, alles ruckzuck weg.
Ein Teil der Kleiderspende von Karsten Gaevert hat auch schon Abnehmer gefunden. War auch etwas für "schwere Mädchen" dabei.
Wir waren mal recht früh zurück am Bahnhof und die Stimmung war immer noch gut. Ein paar Plaudereien wurden fortgesetzt, aber wir waren auch froh, aus der Kälte zu kommen.
Wir freuen uns über das Wachstum innerhalb der Gruppe. Die Familie Aretz hat uns wieder begleitet, auch Katja und Andreas Gohl. Merkt ihr was? Wir wickeln Euch so kuschelig ein, dass ihr freitags gar nicht mehr ohne uns sein wollt ;-)
Wer uns aus dem Hintergrund unterstützen möchte kann das nicht nur mit Geldspenden, sondern auch mit Sachspenden über unsere Amazon Wunschliste!
https://www.amazon.de/…/ls/ref=cm_sw_r_fa_ws_t2_TRMVzbTGEVX…
Wir sagen Danke für 2 Schlafsäcke und Isomatten die uns so diese Woche erreicht haben. Die gehen nächsten Freitag mit zum Kältegang!
Nicole
17.01.2020
Wir sind trocken geblieben am letzten Freitag. Aber es war unangenehm windig, alle waren am Ende ein wenig frostig.
Wir wurden von einem Team des Kölner Express begleitet, die den kompletten Gang begleitet haben, gefilmt, fotografiert, Eindrücke festgehalten. Und die wenigsten unserer Schützlinge haben die Mädels überhaupt bemerkt. Unsere liebe Tascha Espunkt hat sich verkabeln lassen und Rede und Antwort gestanden. Das ganze wird ein Online Format und wir sind sehr gespannt auf das Ergebnis.
Es gab natürlich auch wieder was tolles zu futtern. Currywurst mit Brötchen oder Toast. Vielen Dank an die Metzgerei Müller, die Töpfe waren ruckzuck fast leer. Wir überlegen ein paar Liter aufzustocken, es sind doch ein paar mehr Gäste in den letzten Wochen geworden... Nachschlag können wir kaum noch rausgeben, sonst reicht es unterwegs nicht mehr für alle... Wir haben natürlich immer zusätzliche Snacks dabei, wie z.B. Trinkpäckchen, Waffeln, Schokoweckchen, Schokolade... Aber nichts geht über ein leckeres, heißes Essen.
Wir haben uns gefreut, wieder neue Helfer dabei zu haben. Danke Andreas Gohl mit Frau Katja und Jana für Eure Begleitung, und kommt gerne wieder.
Wir haben noch einiges vor. Unser Neujahrsempfang musste leider in den Februar verschoben werden. Aber dazu bald mehr.
Wir danken allen Spendern, die uns 2019 so kräftig unterstützt haben. Alle Spendenbescheinigungen sind verschickt. Wem seine noch fehlt, darf mich gerne anschreiben.
Wir freuen uns auf den nächsten Kältegang und stecken in den Vorbereitungen...
Nicole
10.01.2020
Der vergangene Freitag war ruhig und zum Glück trocken...
Wir haben wieder fleißig Sachspenden verteilt. Für einen neuen Schützling haben wir noch am Bahnhofsvorplatz Winterschuhe online bestellt, da er wegen Riesenfüßen nicht einfach so an Schuhe kommt. Und bei der Witterung sind Crocs nicht so das Richtige. Wir hoffen, dass er auch kommt, um seine Schuhe abzuholen.
Eine schmale Dame konnten wir leider nicht ausstaffieren. Da funktioniert aber unser Netz ganz gut. Wir haben Tina Korneli angerufen von "Gemeinsam - Für die Platte", die Sonntags mit ihrem Team am Busbahnhof versorgt. Sie hat in der Größe etwas zusammengestellt. Leider wurden die Sachen nicht abgeholt. Das ist nicht so schön, aber auch das gehört leider dazu. Die meisten sind aber tatsächlich absprachefähig.
Der erste Pott mit Linsensuppe war schon am Startpunkt fast leer. Es gab wieder viele Komplimente für die Metzgerei Müller. Einige Leute sehen wir ja auf dem Rückweg am Bahnhof wieder. Immer in der Hoffnung, noch eine Portion zu ergattern oder etwas für später.
Wir geben ja auch immer einige Dinge mit, um ein Hüngerchen zwischendurch zu überbrücken. Darum haben wir jetzt mal unsere Amazon Wunschliste aktualisiert. Falls der ein oder die andere auch mal etwas zum Naschen beisteuern mag...
Wir freuen uns über Wiederholungstäter. Kathie gehört eigentlich schon zum festen Team. Anita Kolb und Daniela Manns wickeln wir grade ein ;-)
Nicole
03.01.2020
Der letzte Freitag war sehr nass und ungemütlich. Wir mussten unseren Standort verlegen, damit unsere ersten Gäste nicht im Regen essen mussten.
Wir wurden diesmal vom Café Piacetto Köln bekocht. Dahinter steckt eine schöne Geschichte. Ein Riesenkompliment an die Freundin von Marcel für den Adventskalender mit besonderen Aufgaben, statt Schoki. Wir profitierten von der Aufgabe "etwas Gutes zu tun" in Form von 15 Litern Grünkohl und 15 Litern Kartoffelsuppe. Drei unserer Gäste hatten sich am Donnerstag noch über Grünkohl unterhalten, da kam das Freitag natürlich mega an.
Unser Spendenaufruf hat alles zusammengetragen, was wir brauchten. Marion Wenge von der Alt-Katholischen Gemeinde "Christi Auferstehung" hat uns zum ersten mal begleitet und viele der benötigten Sachen beigesteuert. So konnten wir die Reisetasche mit Rollen von Gunnar Gehring vollpacken mit allem was man für einen Krankenhausaufenthalt braucht. Auch die Handtücher von Lauri Rs kamen endlich zum Einsatz.
Unsere "Malerin" ist leider nicht zur Verabredung erschienen. Auch das gehört zu unserer Arbeit. Marion hat auch die Leinwände und Farben mitgebracht, wir versuchen es weiter beim nächsten Gang zu übergeben.
Es gab auch unschöne Begegnungen. Rund um den Bahnhof war die Grundstimmung aggressiver als sonst, was sicher auch an gesteigertem Konsum lag. Uns wurde eine Decke vor die Füße geschmissen, weil sie nicht gut genug war. Es müsste schon ein Schlafsack sein. Tja, damit kann man nach 22:00 Uhr nicht mehr rechnen. Es war alles verteilt, was wir hatten, bis auf diese eine Wolldecke. Man wird im ersten Moment wütend, fühlt sich angegriffen und beleidigt. Aber diese Gedanken werden schnell verdrängt. Die meisten Betroffenen, die wir versorgen, wissen unsere ehrenamtliche Arbeit für sie durchaus zu schätzen und sind sehr dankbar. Auch für den Einsatz der anderen Gruppen, die Obdachlose versorgen. Wir sind nicht für ihre Situation verantwortlich, können sie aber ein ganz kleines bischen besser machen, indem wir auf Augenhöhe begegnen und einfach mal zuhören. Und nach einer deftigen Mahlzeit und einem heißen Kaffee sieht die Welt oft schon ganz anders aus...
Unsere Gruppe war wieder gut besetzt. Die jüngsten in der Runde waren Emma und Lennart, der schon zu den Wiederholungstätern gehört. Kathie ja eigentlich auch. Und Muhammed. Daniela Manns und Anita Kolb waren zum ersten mal dabei. Wir hoffen es hat Euch bei uns gefallen und auf bald...
Nicole
27.12.2019
Der Freitagabend war trocken, aber kalt. Der angekündigte Nachtfrost war schon zu spüren, als wir am Bahnhofsvorplatz mit der Ausgabe angefangen haben...
Danke an das Team der Metzgerei Müller für die weiße Bohnensuppe. Unsere Gäste freuen sich jede Woche über Eure richtig heißen Eintöpfe. Wir haben es selbst so nie hinbekommen. Selbst die Reste, die wir zurück am Bahnhof verteilen, sind immer noch heiß!
Es kamen auch bereits vermisste Schützlinge. Es gab viel zu erzählen. Und es sind Bedarfe zu decken, die wir nicht auf Lager haben. Da zählen wir jetzt auf Euch!!!
Wir benötigen für Krankenhaus-Aufenthalte von 2 Schützlingen folgendes:
Für eine Dame Oberbekleidung Größe 40
und ein Traum wäre ein großer Rollkoffer, denn danach geht es in "Reha".
Für einen Herrn in Größe 52-54
Um alles zu transportieren wäre eine Reisetasche mit Rollen toll. Die Spende hat etwas Zeit, da die OP erst Anfang März ansteht...
Außerdem wünscht sich eine unserer Schützlinge Keilrahmen verschiedener Größen, Acrylfarben und Spachtel. Sie hat ein Zimmer bekommen und würde gerne wieder malen.
Wir haben wieder fleißig verteilt, was wir in unseren 4 Bollerwagen untergebracht hatten. Das waren neben Schlafsäcken, Decken, Isomatten, Winterjacken und Schuhen, 30 Liter Eintopf, 5 Liter heißes Wasser für Tee, knapp 9 Liter Kaffee, sowie Gebäck, Trinkpäckchen und Obst. Da wir ja keinen festen Standort haben an dem wir verteilen, sondern mobil durch die ganze Innenstadt laufen, brauchen wir immer helfende Hände um das ganze Gewicht auch zu ziehen.
Darum waren wir sehr froh über die tatkräftige Unterstützung einiger Jungs von Südkurve 1. FC Köln e.V. Der Verein hat sich auch etwas Tolles ausgedacht, um unsere Arbeit zu unterstützen, aber darüber berichten wir dann im neuen Jahr.
Ebenfalls gefreut haben wir uns über wiederholte Hilfe von Kerstin, Tom und Bianca, sowie Kathie, die die Obst-Ration besorgt hat. Die Helpies-Familie wächst und wächst.
Da die Weihnachtszeit für unsere Gäste immer sehr aufregend, mit Veranstaltungen und vielen Geschenktüten oft "überdosiert" ist, haben wir uns da dieses Jahr mal ganz zurückgehalten. Aus jahrelanger Erfahrung wissen wir, dass direkt nach Weihnachten das große Loch auf unsere Schützlinge wartet. Die Spendenbereitschaft geht gegen Null und es ist hart, seinen Alltag zu gestalten. Darum werden wir Ende Januar einen Neujahrsempfang veranstalten. Die Planung läuft schon auf Hochtouren. Wir haben auch für diese Veranstaltung tolle Unterstützer, aber auch dazu mehr im neuen Jahr.
Nicole
20.12.2019
Am letzten Freitag vor Weihnachten haben sich die Kölner KG Fidele Burggrafen von 1927 e.V. für unsere Schützlinge etwas Besonderes einfallen lassen. Es wurde ein Familiennachmittag einberufen. Groß und Klein hat für unsere Gäste Graupeneintopf gekocht und Kekse gebacken, Fleecedecken besorgt und Hygiene-Sets gepackt. Dafür ein großes Dankeschön an die Burggrafen Familie. Auch ein großer Dank an Sebastian Morgenstern, der dafür wieder sein Pe303 zur Verfügung gestellt hat.
Es gab dann noch eine spontane Spende von 100 Adventskalendern. Die passten so nicht mehr ins Auto. Aber es war gute Schokolade drin. Die Küche war eigentlich schon sauber, aber es wurde eine Kette gebildet, die Kalender auseinander genommen und Schoki ausgedrückt. Die kleinen Schokolädchen haben wir in Frühstücksbeutel umgefüllt. Zack, Problem gelöst.
Da wir 6 vollgepackte Bollerwagen dabei hatten, wurde die Gruppe größer als sonst. Aber ca. 4 Stunden Bollies ziehen braucht einige helfende Hände.
Wir hatten neben bewegenden Begegnungen natürlich wieder viel Spaß. Es war ein Trupp Musiker unterwegs, die wir scheinbar verfolgt haben oder sie sind uns vorausgegangen... auf jeden Fall eine gelungene Abwechslung.
Es kommt gelegentlich vor, dass unsere Schützlinge mal die Plätze wechseln. Aber den ein oder anderen vermissen wir seit ein paar Gängen. Das macht nachdenklich. Ist ihnen etwas zugestoßen? Auf der Flucht vor Weihnachtsstimmung? Das Veedel oder gar die Stadt gewechselt? Einer hat während des Gangs angerufen, er ist über Weihnachten bei der Familie untergekommen und wir sollen über die Tage mal ausruhen und er ist zum nächsten Gang wieder da. Das sind Momente, die man nicht richtig einordnen kann. Wir, die doch wirklich ALLES haben, werden mit guten Wünschen umsorgt. Uns begegnet so viel Bescheidenheit in schlimmsten Lebenssituationen, dass man sich manchmal schämt, wenn man über "Luxusproblemchen" laboriert. An manchen Tagen werden wir überschüttet mit Dankbarkeit, dass wir durch Kälte und Regen laufen, um Obdachlose mit Essen usw. zu versorgen. Ja das tun wir sehr gerne, aber es ist für uns auch nur ein kleines Opfer. Wir können zu Hause heiß duschen, ziehen trockene Kleidung an und kuscheln uns in ein richtiges Bett. Das können unsere Schützlinge nicht! Es kostet auch kein Geld einem Menschen in misslicher Lage Aufmerksamkeit, Respekt und ein Lächeln zu schenken...
Unser Weihnachtswunsch ist, dass die Obdachlosen nicht nur in der besinnlichen Zeit wahrgenommen werden, sondern auch nach Weihnachten.
Wir danken der Burggrafen Familie für die ganzjährig Unterstützung. Ohne Euch und das gesponserte Helpies-Mobil wäre unsere Arbeit in dem Umfang kaum möglich. Ihr steht uns immer mit Rat und Tat zur Seite, auch das ist nicht selbstverständlich. Danke!!!
Am 27.12.2019 findet unser letzter Kältegang für dieses Jahr statt. Bis dahin wünschen wir frohe und besinnliche Festtage
Nicole
13.12.2019
Obwohl es vergangenen Freitag den Tag über ziemlich ungemütlich war, stellte man „dort oben“ pünktlich zum Beginn unserer Runde die Berieselungsanlagen ab. Bis auf einen kleinen Schauer kamen wir und unsere zwei neuen Helferinnen Esther und Katie weitestgehend trocken durch den Abend.
Gerade bei so einem Wetter ist ordentliche Kleidung und festes Schuhwerk auf der Straße ein Muss. Wir wissen alle, wie ungesund es ist, mit nassen Haaren oder feuchten Klamotten durch die Kälte zu laufen. Jetzt stellt euch mal vor, Ihr müsstet so eine ganze Nacht draußen überstehen. So erging es nämlich Maria in den letzten Tagen. Ihre Winterschuhe hatten ihre besten Tage schon etwas länger hinter sich, so dass sie ständig mit nassen Füßen ihren Weg zurücklegen musste.
Also trennte sich unsere Gruppe kurzzeitig und während die anderen den köstlichen Möhren-Kartoffel-Eintopf der Metzgerei Müller, eine sehr süße Schokoladenspenden von Rittersport und köstlichen Kuchen verteilten, ging wir drei Mädels shoppen. Nachdem wir einen Schuhladen abgeklappert hatten, der nicht ganz in unser Budget passte (Zitat Maria: „Selbst wenn ich das Geld hätte, würde ich keine 200 Euro für äffe Schuhe hinlegen. Das kann kann man doch wirklich schöner ausgeben.“ Wo sie recht hat ...), fanden wir bei C&A ein schönes, warmes Paar, das auch Maria sehr gefiel. Vor dem Laden warfen wir ihr altes dann auch gleich in die nächste Mülltonne und Maria schwärmte glücklich von ihrem „neuen, warmen und so leichten“ Schuhwerk.
Wir freuten uns mit ihr und beendeten beschwingt unseren Rundgang. Der dauerte heute nicht so lang wie sonst, weil wir einfach nicht so viele Leute an ihren üblichen Plätzen trafen. Vermutlich haben sie sich aufgrund des schlechtes Wetters an trockenere Plätze verzogen. Dafür hatten wir an unserer letzten Station am Bahnhof noch einmal viel zu tun, und machten mit den übrigen schokoladigen Überraschungen vielen unserer Schützlinge eine große Freude. Wir bedanken uns sehr für die tatkräftige Unterstützung von Esther und Katie und die zahlreichen Spenden, die uns vor Weihnachten erreichen.
Übrigens: Gemeinsam mit der Agentur smartin haben wir eine Info-Seite zum Thema Obdachlosigkeit in Deutschland ins Leben gerufen. Schaut doch mal
vorbei unter warmanziehen2020.de. Wir würden uns sehr freuen!
Zosia
08.12.2019
Heute durften wir wieder zu Gast sein bei der Alt-Katholischen Gemeinde "Christi Auferstehung" und an der Familienmesse teilnehmen.
Wir wurden herzlich aufgenommen bei besonderen Menschen. Die Gemeinde spendet für 2 Jahre die Kollekte der Familiengottesdienste an unseren Verein. Jeder gibt was er kann, und das auch von Herzen.
Heute bekamen wir vom Nikolaus den goldenen Ehren-Nikolaus verliehen. Das war unglaublich schön und bestätigt uns, das Richtige zu tun.
Die Messe war wieder so ganz anders, als man es kennt. Und vielleicht genau deshalb gefällt es uns bei Euch. Es ist ganz locker, die Kinder werden eingebunden, es stört niemanden wenn einer der Zwerge mal die Stimmbänder austestet und sie dürfen alle vorne vorm Altar auf Decken sitzen...
Heute wurde die Messe vom Chor "Grenzenlos" aus Dormagen musikalisch begleitet. Wir danken Euch für die Spende Eurer Gage an uns.
Ebenfalls großer Dank gilt dem Frauenkreis vom Bund Alt-Katholischer Frauen. Die Damen haben nach der Messe Kaffee und Kuchen verkauft und uns den Erlös gespendet.
Die Helpies sagen DANKE für 1.552,20 € die heute für obdachlose Menschen gespendet wurden. Wir versprechen Euch, dass alles für die Bedarfe unserer Schützlinge eingesetzt wird.
Wir können jedem ans Herz legen, eine Messe der Alt-Katholischen Gemeinde zu besuchen. Es ist ein Erlebnis, und der ein oder die andere findet vielleicht hier das, was er schon lange gesucht hat. Uns habt ihr abgeholt und wir kommen wieder.
Bei unserem ersten Besuch haben wir Achim kennengelernt. Er hat sich bei ein paar Versorgungsgängen unsere Arbeit angesehen und ist nun Mitglied in unserem Verein. Wir haben einen Freund dazugewonnen und möchten ihn im Team nicht mehr missen.
Wir brauchen das ganze Jahr helfende Hände und freuen uns über jeden der helfen möchte. Das geht bei uns ganz einfach und unkompliziert. Einfach unter unserer Veranstaltung zusagen und sich persönlich einen Eindruck verschaffen...
Einen schönen restlichen Adventssonntag
Nicole
06.12.2019
Der Nikolaus Abend war sehr nass und sehr ungemütlich...
Trotzdem kamen sehr viele Gäste zur 3. Kältehilfe-Aktion und wir durften den ASB Bundesverband erneut dabei unterstützen. Jetzt könnte man wohl sagen, es ist Tradition ;-) ... Vielen Dank, Bianca Knop, für die Einladung und Deine ganze Vorbereitung.
Auch der ehrenamtliche Präsident des ASB Deutschland, Franz Müntefering, und die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, Henriette Reker, haben die Aktion tatkräftig unterstützt.
Es gab Schlafsäcke, Thermo-Unterwäsche und Hygiene-Sets für alle. Die Kollegen vom ASB waren wieder mit einem Rettungswagen vor Ort und haben kleine medizinische Versorgungen vorgenommen. Vielen Dank für Euren Einsatz!!! Es gab jede Menge Kaffee und Tee, was auch uns bei dem Wetter bei Laune gehalten hat. Großer Dank auch an das Team der Metzgerei Müller und Frederic Müller für die tolle Unterstützung vor Ort mit lecker heißem Erbseneintopf und beim Transport.
Gegen 21:00 waren alle Gäste versorgt mit einer Ausrüstung und gesättigt. Der Platz wurde leer und da auch alle Helfer vollkommen durchnässt waren, haben wir eingepackt...
Wir konnten zu Hause alle heiß duschen und dann trocken ins kuschelige Bett kriechen. Unsere Schützlinge können das nicht.
Man sollte kein Urteil fällen, ohne die ganze Lebensgeschichte zu kennen. Einmal in der Abwärtsspirale gibt es kaum ein zurück. Wir alle haben Schwächen, aber nicht jeder ist ein starker Mensch und nicht jeder hat ein soziales Umfeld, das ihn auffängt. Freut Euch an erarbeitetem Wohlstand, aber vergesst nicht die Menschen, die nichts haben. Sie haben das ganze Jahr nichts.
Es gibt einen weisen Spruch von Anne Frank, der mich sehr berührt...
"Es ist noch nie jemand vom geben arm geworden. "
Damit ist nicht unbedingt materielles geben gemeint. Zeit und Aufmerksamkeit ist für viele unserer Schützlinge fast wichtiger, als eine warme Mahlzeit...
Sprecht sie an, fragt ob Ihr ein Heißgetränk oder etwas zu Essen ausgeben könnt. Damit kann jeder Freude schenken!
Für uns geht es am Sonntag zum nächsten Vereinstermin. Wir werden auch davon berichten.
Nicole
06.12.2019
Einige haben es sicher schon über die Medien mitbekommen...
Heute dürfen wir den ASB wieder bei der jährlichen Kälte-Aktion unterstützen. Das ist immer sehr aufregend, darum sind wir mit einem festen Team vor Ort auf dem Breslauer Platz und haben keine Veranstaltung eingestellt. Wie es gelaufen ist könnt Ihr im Nachbericht lesen.
Wir danken an der Stelle den Teams vom Freunde der Kölner Straßen e.V. (Kältebus) und Care 4 Cologne e.V. für die Unterstützung beim Flyer verteilen.
Nicole
29.11.2019
Am letzten Freitag hatten wir Besuch von Fanclubs des Vereins Südkurve 1. FC Köln e. V. Diese möchten uns unter anderem mit dem Sammeln von Becherpfand bei einem Heimspiel unterstützen. Da es eine große Gruppe war, haben wir beschlossen, damit unsere Schützlinge keine Angst bekommen, halten wir uns mit dem Großteil eine Stück zurück. Immer wieder gingen im Wechsel vereinzelte auf unsere Schützlinge zu und verteilten großzügig das mitgebrachte Obst. Und das war eine Menge.
Die Mediterrane Weiße Bohnensuppe von der Metzgerei Müller kam wieder sehr gut an.
Die belegten Brötchen und Salamis von Astrit und Reinhold wurden gerne für später mitgenommen.
Danke an alle die dabei waren
Helmut
22.11.2019
Am Freitag hatten wir gleich 5 neue Helfer am Start. Und wir freuen uns, dass wir alle wiedersehen werden. Wir danken Muhammed, dem wir letzte Woche während der Tauben Rettungsaktion aufgefallen waren, der uns spontan angesprochen hat und wie versprochen zum Helfen kam. Außerdem danken wir Tom, Thomas, Kerstin und Lennart, dem Jüngsten in der Runde. Ihr alle habt uns super unterstützt! Mit tollen Gesprächen verging der Gang wie im Flug.
Die Metzgerei Müller hat uns wieder 30l einer Köstlickeit gezaubert, die so schnell weggeputzt war, dass ich nicht mal probieren konnte. Unsere Schützlinge fanden den Kartoffeleintopf wieder hervorragend. Danke dafür!!!
Es gab auch 10 kg Quarkspeise mit Pfirsischen, abgepackt in 75 Schälchen. Das sind immer so Kleinigkeiten, die man auch später oder morgens essen kann.
Wir konnten auch einen Schützling glücklich machen mit einem gespendeten Handy. Danke an Martin, der es uns geschickt hat.
Außerdem konnten wir unserem Sorgenkind mit dem Rollator von Michaela Klein Freudentränchen entlocken. Auf dem Rückweg haben wir noch einen Satz warmer Kleidung und eine dicke Winterjacke beigesteuert. Als dann kam: "Ich würde Euch so gerne mal drücken, aber ihr wollt das sicher nicht.", hatten Tina und ich Pippi in den Augen. Natürlich haben wir ordentlich gedrückt.
Das sind für uns ganz rührende Momente. Nicht nur die warme Mahlzeit oder ein Heißgetränk sind wichtig. Oft sind es die Gespräche, gemeinsam ein Häppchen essen oder auch mal in den Arm genommen werden, was unseren Schützlingen wichtig ist. Man vertraut uns. Wir kennen ihre Schicksale, wir teilen ihre Sorgen und Existenzängste, aber wir verurteilen sie nicht. Auch wenn die x-te Entgiftung keinen Langzeiterfolg bringt oder nach einer Unterbringung mit Therapie wieder ein Absturz hingelegt wurde. Wir sind trotzdem da und versuchen mit unseren Mitteln zu helfen...
So ist es mittlerweile fast schon zur Tradition geworden und wir freuen uns mega, dass wir wieder die "Kälte Aktion" vom ASB am 06.12.2019 begleiten dürfen. Da an dem Tag ja auch Nikolaus ist, haben wir ein paar Überraschungen dabei für unsere Schützlinge. Es wird an diesem Tag eine stationäre Versorgung am Breslauer Platz stattfinden und nicht - wie sonst - durch die ganze Innenstadt. Ein ganz dickes Dankeschön schicken wir Bianca Knop für die ganze Vorarbeit.
Am 20.12.2019 wird es auch noch einen besonderen Gang geben: Unsere ganzjährigen Unterstützer, die Fidelen Burggrafen von 1927 e. V. veranstalten wieder einen Familientag im Pe303, wo für unseren Gang gekocht und gebacken wird. Danach werden uns natürlich auch einige Burggrafen und Burggräfinnen zum Kältegang begleiten.
Ihr seht, es ist immer spannend bei uns. Und darum sind wir dankbar für jede helfende Hand, die uns bei unseren Gängen unterstützt.
Nicole
15.11.2019
Der letzte Gang war ereignisreich in vielerlei Hinsicht und wir waren das erste mal seit Langem so spät zurück.
Aber zuerst möchte ich etwas sehr kritisches ansprechen, was bestimmt bei einigen Unmut auslösen wird. Aber ich bitte, einfach mal darüber nachzudenken, denn wir sprechen hier aus 5 Jahren Erfahrung in der ehrenamtlichen Obdachlosenhilfe.
Es beginnt die Weihnachtszeit, wir merken es im Stadtbild, aber auch bei Facebook formieren sich wieder die ein oder anderen, die jetzt ganz plötzlich Obdachlose und ihre teils prekäre Lebenssituation wahrnehmen. Wir können Euch bestätigen, dass die Situation von Obdachlosen auch bei über 30°C im Schatten fast unerträglich ist. Es haben sich in den letzten Jahren viele Gruppen gebildet, sich auch zur Vereinsgründung entschiedenen, was kein Spaziergang ist. Haben große Verantwortung übernommen für die Menschen auf der Straße. Nämlich die zuverlässige und zeitlich verlässliche Versorgung mit Heiß- und Kaltgetränken, liebevoll zubereiteten Speisen, Hygieneartikeln, Kleidung, Schuhen, Decken, Schlafsäcken, Isomatten usw... Dahinter steckt sehr viel Organisation und Logistik. Und in der Weihnachtszeit kommen ganz plötzlich wieder jede Menge Leute und wollen Obdachlosen was Gutes tun... Wir freuen uns über jeden Menschen der unsere Schützlinge unterstützen möchte!!! Die Frage die wir uns jedes Jahr aufs Neue stellen ist: Warum rennt ihr alle alleine los??? Warum schließt ihr Euch nicht einer bestehenden Gruppe an??? Wenn ich dann zur Antwort höre: "Nee, wir wollen das ja alleine machen, haben wir ja privat organisiert!" - Sorry, aber das ist für mich keine Hilsbereitschaft, sondern ein Ego Problem. Es gibt an jedem Wochentag Gruppen und Vereine, die am Bahnhof oder mobil Obdachlosenhilfe leisten. Da wird Euch niemand abweisen, wenn ihr Euch engagieren wollt. Kräfte bündeln, gemeinsam sind wir stark! Das Ergebnis der "wilden Weihnachtsversorgung" ist nämlich, dass Obdachlose bis Ostern keine Schokolade oder Kekse mehr sehen können. Außerdem bleibt das Essen fremder Menschen oft unangerührt stehen, weil man misstrauisch ist.
So, jetzt habe ich mich genug ausgekotzt und hoffe, dass es zum Nachdenken anregt.
Jess Quietsch hat uns zum ersten mal unterstützt und ich denke, es hat Dir bei uns gefallen. Lara Hinz ist erst kurz bei uns, verabschiedet sich aber für eine lange Zeit nach Australien. Wir werden Dich vermissen und hoffen, Australien ist doch nicht so toll und Du bist schnell wieder zurück.
Gestern haben wir zwei Damen angetroffen, die wir eigentlich auf einem guten Weg gedacht hatten. Leider an der eigenen Courage gescheitert. Das ist schade, aber wir kritisieren das nicht, sondern hören zu. Maria konnten wir sofort glücklich machen mit Winterstiefeln, Schlafsack und Isomatte, die (sorry, hab Eure Namen wieder vergessen) uns vor dem Gang gebracht hatten.
Wir bräuchten für nächsten Freitag ganz dringend einen Rollator für eine junge Dame. Langer Leidensweg und jetzt ist der vorhandene Rollator kaputt. Wer kann uns hier helfen???
Großes Lob und Dankeschön an das Team Metzgerei Müller! Die Lauchsuppe war mega.
Auf der Hohe Straße sprach uns ein schüchterner junger Mann an. Bei einem heißen Kaffee erfuhren wir, er war nachmittags aus der Psychiatrie entlassen worden mit einer Wegbeschreibung in die Einrichtung in der Annostraße. Das macht mich wütend und fassungslos zugleich. Wir konnten leider auch nicht mehr tun, als gut zureden und erklären wie er hinkommt. Wir können nur hoffen, dass er angekommen ist und dort Hilfe bekommt...
Während wir noch ganz in Gedanken bei dem jungen Mann waren, sprach uns ein nettes Ehepaar an, was hörbar nicht aus Köln war. Wir haben erklärt, was wir machen, und sie erzählten uns dann, sie wären wegen ihrer Tochter in Köln. Sie hält eine Lesung im Schokoladenmuseum. Da war ja die Neugier geweckt. Stellte sich raus, es waren die Eltern von Maria Nikolai. Seit Wochen schleiche ich um ihren Roman "Die Schokoladen Villa". Wie versprochen hab ich mir zu Hause gleich das eBook runtergeladen. Und was soll ich sagen, es ist so toll. Ja, auch solche Begegnungen erleben wir.
Kaum an der Schildergasse angekommen, war auf einmal wie aus dem Nichts eine Taube in wilder Aufregung um uns rum. Wir hatten Angst, dass die Hunde sie schnappen und haben sie einfangen können. Sie war offensichtlich am Flügel verletzt. Jess und Lara haben sofort sämtliche Notrufnummern für Wildvögel abtelefoniert. Kölner Arbeitsgruppe gegen die Stadttaubenproblematik e. V. hat sich als einzige angeboten, die Taube zu versorgen! Tausend Dank, dass ihr das junge Täubchen aufgenommen habt und als "Fußgänger" behaltet, wenn sie nicht mehr fliegen kann. Eine Verkäuferin bei C&A hat uns netterweise einen Schuhkarton überlassen, um das Täubchen sicher zu transportieren! Wie zugesagt konnten wir die Taube 20 Minuten später in gute Hände übergeben.
Nach so viel Aufregung waren wir ganz froh, dass der restliche Gang dann ruhiger verlief. Nach 4 Stunden waren wir durchgefroren, machten uns aber mit restlos leeren Wasser- und Kaffeekannen und Thermotöpfen auf den Heimweg.
Nach dem Gang ist vor dem Gang. In diesem Sinne, bis nächste Woche...
Nicole
08.11.2019
Am Freitag waren wir in netter Begleitung unterwegs. Astrid und Reinhold hatten Decken und Schlafsack im Gepäck. Anna Wanders hat das erste mal kräftig unterstützt. Und nach langer Abstinenz war Sandra Ruland mit einer Ladung belegter Brötchen und Kuchen dabei.
Die Metzgerei Müller hat uns einen phantastischen Gulasch gezaubert. Danke ans ganze Müller Team! Wir werden wirklich oft auf dem Rückweg am Bahnhof erwartet, und noch mal um eine Portion gebeten. Also 2 Stunden zu warten, ohne zu wissen, ob noch etwas da ist... Scheint sehr gut zu schmecken, was ihr da kocht.
Man merkt, dass die Temperaturen fallen. Wir sind 3-4 Stunden unterwegs. Die Menschen, die wir versorgen, müssen das Rund um die Uhr aushalten. Darum haben wir fleißig Handwärmer verteilt. Nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber es hält doch ein paar Stunden warm. Taschentücher und Hautschutzcreme waren auch sehr gefragt. Da werden wir noch ein wenig aufrüsten.
Zum Schluss haben wir noch eine Bitte: Einer unser Schützlinge benötigt ein neues Smartphone, weil seins leider altersschwach den Geist aufgegeben hat. Wenn hier Jemand ein altes Gerät hat und für einen guten Zweck entbehren kann... Es käme in gute Hände!!!
Nicole
01.11.2019
Als wir am Freitag vom Parkplatz loszogen zum Bahnhofsvorplatz hörte es endlich auf zu regnen. Wir kamen trocken durch die Stadt.
Wir wurden begleitet von 3 sehr netten Mitarbeiterinnen von "smartin advertising". Hoffentlich konntet Ihr viele Eindrücke sammeln und erkennen, was unsere Schützlinge gerade so alles brauchen...
Achim hatte außerdem seine Frau und seine Tochter zur Unterstützung mitgebracht.
Bei dem Wetter freuen sich alle über heißes Essen und Getränke. Vielen Dank an die Metzgerei Müller für den Putengyros-Eintopf. Dazu konnten wir reichlich Backwaren verteilen. Außerdem Vitamine in Form von Obst, die Dajana Boualem gespendet hat, aber leider nicht mitgehen konnte.
Wir haben einige Schlafsäcke, Isomatten und Wolldecken verteilt. In den Wintermonaten kann man gar nicht genug davon auf dem Bollie haben. Es wird aber auch wieder mehr nach Winterschuhen gefragt.
Da wir mobil mit Bollerwagen unterwegs sind, haben wir begrenzt Platz und versuchen immer eine kleine Notausrüstung dabei zu haben. Das gelingt nicht immer, aber wir bieten an, am nächsten Freitag das Benötigte mitzubringen. Meistens klappt das auch...
Wir arbeiten weiter daran unsere Vorarbeit zu optimieren und der Wetterlage entsprechend zu planen.
Nicole
25.10.2019
Am Freitag hatten wir nette Begleitung. Lara hatte Ihren Freund Martin Haas und Kollegin Astrid Sandmann mitgebracht. Die drei hatten zwei Schlafsäcke, Hundleckerchen, Hygiene Artikel, Obst und Süßigkeiten für unsere Schützlinge dabei.
Dann war da noch Dajana Boualem mit ihrer Tochter Emi die beiden hatten Pudding gekocht und direkt in kleine Schälchen gefüllt. Wie wir später von unseren Schützlingen erfuhren „wie von der Mamma gekocht“
Steffi hatte noch Brote gerettet und diese belegt, Achim hatte Jacken und Pullover dabei.
Die Metzgerei Müller hat uns einen leckeren Putengulasch mit Paprika gekocht und so sind wir dann losgezogen.
Am Ende hatten wir alles verteilt.
Ich möchte mich bei allen bedanken, ihr seid ein super Team, es macht sehr viel Spaß mit euch. Musste mal gesagt werden.
Helmut
18.10.2019
Trotz des kleinen Unwetters am Mittag blieben wir auf unserer Runde trocken.
Am Bahnhof war wieder eine Demo, und daher mussten wir unseren Startplatz verlegen, um der Polizei nicht im Weg zu stehen. Nicht alle Gäste haben uns gefunden, aber wir haben versucht einige einzusammeln.
Das Team der Metzgerei Müller hat uns eine Reispfanne mit Hackfleisch gezaubert. Mega lecker, wie immer. Und zur späteren Stunde auch noch richtig heiß, was unsere Schützlinge bewundern. Es sind immer Einige, die am Bahnhof unsere Rückkehr erwarten, in der Hoffnung nochmal eine Portion zu bekommen. Also muss es schon gut schmecken.
Dank der Hilfe von Lara Hinz und Eilidh Duncan konnten wir Verständigungsprobleme lösen. Englisch geht meist mit Händen und Füßen, aber bei Französisch müssen wir alle passen. Wir hoffen, Ihr kommt wieder, es war ja echt lustig unterwegs.
Nach dem Gang ist vor dem Gang. Die Vorbereitungen für nächsten Freitag laufen schon. Wer uns dabei unterstützen mag, ist herzlich eingeladen in unser (meistens) lustiges Team.
Nicole
11.10.2019
Wir waren bewaffnet mit einem Mini-Kuchen und einem kleinen Geschenk für einen Schützling zum 40. Geburtstag. So sehr er sich auch darüber freute, fühlte er sich einsam. Das machte uns ein bischen traurig. Aber so ist das wohl auf Platte. Ohne echte Freunde und Familie...
Wir danken dem Team Metzgerei Müller für die Serbische Bohnensuppe mit Geflügelfleisch. Es gab wieder viel Lob für Euch.
Irgendwie kamen wir nicht weg vom Bahnhof. Ein junges Paar, sie schwanger... Auch das hat uns nachhaltig beschäftigt... Wir konnten leider neben Schlafsack und Isomatte nur auf die bestehenden Hilfsangebote verweisen. Das sind Momente, die uns an die Nieren gehen und einen tagelang beschäftigen...
Aber wir erleben auch schöne Dinge. Wir sind Kummerkasten, Zuhörer, Motivator und ...? Wir können ein wenig Struktur geben, durch Regeln. Wann wir uns treffen, wie wir miteinander reden und umgehen. Kleine Höflichkeiten wieder einfordern. Das geht vielen Schützlingen schnell verloren auf der Straße...
Unser neues Lager konnten wir mit Kleiderspenden ein wenig auffüllen. Wir danken Hildegard Rischen, Bine Milchkaffee und Familie Römer.
Nach dem Gang ist vor dem Gang! Wir bereiten uns schon wieder auf den nächsten Gang vor...
Nicole
04.10.2019
Wir hatten am Freitag großes Glück, denn wir haben unsere Runde trocken gedreht.
Am Monatsanfang ist der Andrang meistens nicht so groß, aber wir hatten am Ende leere Töpfe. Der Eintopf von der Metzgerei Müller war wieder mal köstlich. Da wir die Namen der Gerichte nicht kennen, machen wir inzwischen "Zutaten rausschmecken" mit unseren Gästen. Das ist ganz schön lustig. Aber es hat sich noch niemand beschwert, es würde nicht schmecken! Das ist die Hauptsache. Wir freuen uns, wenn sich alle satt und zufrieden verabschieden bis zum nächsten Freitag.
Nun wo es nass und kalt ist, steigt die Nachfrage nach Schlafsäcken, Isomatten und Wolldecken. Da müssen wir so langsam wieder aufstocken...
Nach dem Gang ist vor dem Gang. Die Planung läuft schon wieder. Wer uns dabei unterstützen mag, ist herzlich willkommen in unserem Team. Egal wie das Wetter ist und wie traurig manche Begegnungen sind, wir haben unterwegs eine Menge Spaß. Und wir laufen auch ganz schön viel... Und wer nicht so viel laufen mag, aber trotzdem helfen möchte, kann auch gerne bei unseren befreundeten Vereinen Freunde der Kölner Straßen und ihrer Bewohner e.V. oder Care 4 Cologne e.V. unterstützen. Traut Euch!
Nicole
27.09.2019
Bei unserem letzten Gang konnte man merken, dass der Herbst im Anmarsch ist. Es war nass, windig und kalt - so richtig usselig. Die Kartoffelsuppe von Metzgerei Müller konnte da wenigstens etwas von innen wärmen.
Die Nachfrage nach Schlafsäcken und Isomatten steigt und wir hatten Gott sei Dank genug dabei.
Ab kommenden Freitag werden wir wieder jeden Freitag unterwegs sein und unsere Runde drehen. Bewaffnet mit genügend Schlafsäcken, Isomatten, selbstgestrickten Socken usw.
Danke auch an Lars Klein, der uns das erste Mal begleitet hat. Wenn auch Ihr uns begleiten möchtet, meldet Euch zum Gang an (entweder in der Facebook-Gruppe oder per Kontakt). Wir freuen uns auf Euch!
Helmut
21.09.2019
Wir sind mit unserem Lager umgezogen aus einem (leider zu feuchten) Keller am Eigelsteintor in einen neuen Lagerraum in BM-Niederaußem. Wir haben leider nichts Näheres gefunden, was bezahlbar wäre. Aber ein Vorstandsmitglied wohnt nicht weit davon entfernt, so dass kaum zusätzlicher Fahrt-Aufwand entsteht.
Achim
13.09.2019
Die Metzgerei Müller hat uns wieder einen phantastischen Eintopf gezaubert. Von einem Schützling wurden wir mit den Worten begrüßt: "Endlich seid ihr da, habe auf Euch gewartet. Ihr habt immer so tolles Essen dabei und auch richtig heiß." Also liebes Müller-Team, das Kompliment geben wir gerne weiter.
Ein Riesendankeschön an Gaffel Kölsch für die Fassbrause. Unsere Lieben haben sich sehr über die Erfrischung zum Essen gefreut. Und da es ja noch mal richtig warm war, genau richtig.
Der Gang verlief recht ruhig. Aber man hört, die Nächte kühlen schon sehr ab. Wir haben schon die erste Kuscheldecke verteilt. Danke an Elke, da hat sich jemand sehr gefreut.
Wir hatten auch nette Begleitung. Marcel Heß hat uns überrascht. Wir freuen uns sehr, das Du Deinen Weg gefunden hast! Und drücken die Daumen, dass die Ausbildung Dir eine sichere Zukunft bietet. Bleib dran!!! Das sind für uns immer schöne Nachrichten.
Nach dem Gang ist vor dem Gang, wir stecken schon wieder in den Vorbereitungen für den nächsten Gang.
Eure Helping Hands Cologne
Nicole
30.08.2019
Gut versorgt durch die Metzgerei Müller (diese Woche gab es italienischen Bohnen-Eintopf) machten wir uns bei - zum Glück - gutem Wetter wieder auf den Weg durch die Kölner Innenstadt.
Jeder Versorgungsgang-Freitag ist ein kontrastreicher Freitag: Zwischen Touristen, die begeistert den Kölner Dom bestaunen, Luxusläden, Junggesellenabschieden, Stammgästen die einen Plausch halten und uns einen schönen Abend wünschen, Uringeruch, Bierflaschen, neugierigen und freundlichen Passanten, die spontan etwas spenden und für die Arbeit danken, unfreundlichen Mitmenschen, die über unsere Arbeit schimpfen, Sprüche- Klopfern, die Fragen, ob wir vom Grillen kommen.
Auch unsere Gäste sind nicht immer gleich gut gefusselt, oftmals stehen Anspannung, Sorgen, die Angst vor dem nächsten Tag oder die Suche nach einem sicheren Schlafplatz wie eine dicke Mauer im Raum.
Mauern kann man einreißen, mit einem freundlichen Lächeln, lieben Worten, etwas zu Essen, einem Kaffee (gerne auch mit 3mal Zucker), anderen dringend benötigten Dingen und vor allem mit Verständnis, Geduld, Respekt und Wertschätzung. Jeden Freitag aufs Neue.
Tascha
16.08.2019
Am Freitag hatten wir Glück mit dem Wetter, es blieb trocken.
Es waren auch mehr Leute da, als zu den letzten Gängen...
Wir danken der Metzgerei Müller für das tolle Essen. Auf die Frage "Was gibt es denn heute?" standen wir da. Wir haben es als "Chili ohne scharf" angepriesen. Es war mega lecker, ich hab' nur einen "Probierlöffel" abbekommen. Und es war auch gegen 22:00 noch sowas von heiß. Wir geben Euch hier gerne das Kompliment der letzten Clique, die wir am Breslauer Platz versorgten, weiter: Ihr habt das beste Essen seit langem gekocht.
Wir hatten einen ruhigen Gang. Über einige Wochen haben wir einen Satz Kleidung und Turnschuhe im Rucksack rumgeschleppt, den Schützling am Freitag endlich angetroffen. Das, was er an den Füßen hatte, konnte man echt nicht mehr als Schuhe bezeichnen... Es ist schwierig für Menschen, die sich außerhalb der stationären Angebote bewegen, sich mit dem Nötigsten einzudecken. Oft bedingt durch die Schwere der Suchterkrankung ist ihr Radius sehr eingeschränkt. Darum ist die mobile Versorgung sehr wichtig. Ein Feuchttuch ersetzt natürlich keine Dusche, aber es ist besser als nichts. Eine warme Mahlzeit und ein paar Kleinigkeiten, die den nächsten Hunger ein bißchen mildern... Mehr können wir oft nicht tun...
Häufig bekommen wir Fragen gestellt, wie "Warum suchen die sich keine Wohnung?" oder "Warum gehen die nicht arbeiten?". Jeder, der sich solche Fragen stellt, darf uns gerne bei einem Gang begleiten. Die Antwort liegt auf der Straße. Man bekommt eine andere Sicht der Dinge. Und man weiß die kleinen Dinge des Lebens wieder viel mehr zu schätzen. Eine eigene Toilette oder ein Kühlschrank kann Luxus sein...
In diesem Sinne... Bis zum nächsten Gang
Nicole
02.08.2019
Bedingt durch die "Mahnwache" und dem daraus resultierenden hohen Polizeiaufgebot waren am Domvorplatz nicht viele unserer Schützlinge vor Ort. Für die, die da waren, gab es eine große Portion Kartoffel-Möhren-Eintopf mit viel Gehacktes, zubereitet von der Metzgerei Müller. Es kam sehr gut an.
Auch auf unserem Rundgang trafen wir nicht so viele Schützlinge an wie sonst. Man merkt, dass es Monatsanfang ist.
Zur später Stunde fanden wir am Breslauer Platz dann doch noch einige hungrige Abnehmer, so dass unsere Töpfe fast leer wurden.
Es wurden auch ernste Gespräche geführt, die mich zum Nachdenken bringen. Ein Schützling bedankte sich mit Tränen in den Augen, dass es uns gibt und wir ihr zuhören, sie wertschätzen und ihr auch
ein Lächeln schenken. In Köln würde keiner verhungern, aber diese einfachen Dinge, die bekomme sie sehr sehr wenig, und das fehlt ihr.
Solltet Ihr eine*n Obdachlose*n auf der Straße sehen schenkt ihm ein Lächeln und grüßt ihn. Es kostet nix, kann dem Gegenüber aber so viel geben.
Danke auch an Marco Staps, der uns begleitet hat.
Helmut
19.07.2019
Am Freitag hatten wir eine tolle Überraschung für unsere Schützlinge dabei. Wir wurden von Thomas Deloy, Basti Lenninghausen und Sally Marie Halbritter von Gaffel Kölsch mit erfrischender Fassbrause begleitet. Vielen Dank für Eure Hilfe!
Leider haben wir nicht so viele Schützlinge angetroffen wie sonst üblich, aber es konnten sich alle satt essen und eine Fassbrause mitnehmen. Helmut und Gabi haben lecker Gulasch mit Spätzle gekocht und frischen Gurkensalat gemacht.
Auch Feuchttücher, Hygiene-Artikel und Sonnenmilch waren wieder gefragt.
Die Bedarfe sind jede Woche anders und irgendwas hat man immer grade nicht dabei... Aber für das leibliche Wohl haben wir eigentlich immer genug dabei. Wir dürfen über den Sommer auch zum ein oder anderen Versorgungsgang nochmal Fassbrause an unsere Schützlinge verteilen.
Noch mal vielen Dank an das Team von Gaffel Kölsch.
Nicole
05.07.2019
Gemütlich haben wir unseren Versorgungsgang am Bahnhofsvorplatz begonnen. Mit leckerem Reissalat, von Helmut und Gabi Schenk zubereitet, Kaffee, Tee, Cola und Wasser an Bord wurden wir schon von unseren Schützlingen erwartet. Jeder bekam eine ordentliche Portion zum satt Essen.
Neben dem Essen sind aber immer wieder die Gespräche über ihre Alltagssorgen ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Für Außenstehende mag es nach "Plausch" aussehen, aber wenn jemand einem sein "Innerstes" anvertraut, ist das ein großer Vertrauensbeweis. Und wir nehmen die Ängste und Sorgen ernst. Gestern trafen wir nach über einem Jahr einen Schützling von der alten Ringe-Tour. Er hat aus eigenem Antrieb den Weg in ein geregeltes Leben gefunden. Es geht aufwärts, auch wenn es noch nicht ganz rund läuft. Das sind für uns sehr seltene, aber schöne Momente und helfen uns am Ball zu bleiben.
Auf unserer Runde haben wir einige Schützlinge vermisst. Wahrscheinlich waren sie unterwegs, um Flaschen zu sammeln. Es war schon viel los durch den CSD. Bei solchen Großveranstaltungen liegt das Geld ja förmlich auf der Straße.
Wir wünschen allen ein tolles Wochenende und viel Spaß und Freude beim CSD
Nicole
27.06.2019
Wir sind verzweifelt auf der Suche nach einem neuen Lager in Köln, Lövenich, Frechen, Pulheim. Es sollte ca. 30 qm groß sein, ebenerdig und mit dem Auto gut zu erreichen sein.
Es würde auch eine Doppelgarage in Frage kommen.
Vielleicht kennt einer von euch jemanden oder hat selber etwas zu vermieten.
Besten Dank für eure Hilfe.
Telefon: 0152-26766085
E-Mail: helping-hands-cologne@web.de
21.06.2019
Wir wurden am Bahnhofsvorplatz bereits erwartet. Unsere Bollerwagen waren voll mit kalten Getränken, Kaffee, Tee und zwei 15-Liter-Töpfen gefüllt mit einer Reispfanne vom Team Marienbild, die bei unseren Gästen sehr gut ankam.
Neben den Gesprächen mit unseren Schützlingen wurden auch dankend Hygieneartikel in Reisegröße und Sonnencreme angenommen.
Unseren Versorgungsgang beendeten wir dann komplett leergefegt am Breslauer Platz. Aber wir hatten alle versorgt.
Helmut
08.06.2019
Ein neuer Vorstand wurde gewählt:
Helmut Schenk: 1. Vorsitzender
Tascha Espunkt: 2. Vorsitzende
Nicole Freyaldenhoven: 1. Kassiererin
Stefanie Dörr: 2. Kassiererin
Sabine Zeidler: Schriftführerin
Die Satzung wurde leicht verändert.
Die Eintragungen in das Vereinsregister stehen noch aus.
07.06.2019
Wir wurden wieder von zahlreichen Schützlingen erwartet. Die ersten 15l waren in Null-Komma-Nix geleert. Großes Lob an das Team vom Marienbild für das Sauerkrautuntereinander mit Wursteinlage! Außerdem haben wir einige Liter kaltes Wasser verteilt. Aber auch der Kaffee war heiß begehrt.
Ganz nebenbei haben wir sehr viele Hygiene-Artikel und Sonnencreme verteilt. Leider kommt die Mundhygiene bei vielen Schützlingen zu kurz. Sie sind der Meinung, bei wenigen Zähnen lohnt putzen nicht. Erstaunlicherweise konnten sich doch einige für Mundspülung begeistern. Da werden wir uns zukünftig etwas umstellen. Die Mädels haben sich über duftende Cremes gefreut.
Wie schon so oft merken wir eigentlich jede Woche aufs neue, wie sehr man sich über unseren Besuch freut. Die Gespräche sind fast wichtiger als eine warme Mahlzeit und ein Kaffee. Nächstenliebe wird für unsere Gesellschaft leider immer mehr zum Fremdwort. Wir versorgen Menschen, die die Kontrolle über sich und ihr Leben verloren haben. Und wir freuen uns jede Woche, mit ihnen einen Moment der Freude zu teilen.
Wenn Du auch gerne ein wenig Freude verschenken möchtest, komm in unser Team. Wir haben immer viel Spaß und freuen uns über helfende Hände. Es ist ganz einfach.
Da der Sommer Einzug hält und unsere Schützlinge abends immer sehr beschäftigt sind, gehen wir ab sofort im 14-Tage-Rhythmus. Der nächste Gang findet am 21.06.2019 statt.
Nicole
31.05.2019
Sommerliche 28 Grad waren es zum letzten Versorgungsgang, bis in die Abendstunden. Mit knackigen Würstchen und diversen gemischten Salaten haben wir abwechslungsreiches Essen anbieten können. Danke Stefanie Dörr für deinen saarländischen Nudelsalat.
Neben der opulenten Essensauswahl hätten wir besser noch Sonnencremes zum Verteilen dabei gehabt. In vielen Gesichtern konnte man die vergangenen sonnigen Tage erkennen. Wie oft wir das in Nachberichten wiederholen, aber es sind und bleiben alle Jahreszeiten, die einem Obdachlosen das Leben auf Platte erschweren.
Es war voller als sonst in der Kölner Innenstadt, vielleicht die Kombination schönes Wetter und Brückentag...?! Wir "gehen" nicht nur durch die Straßen, wir beobachten auch und nehmen Veränderungen wahr. 08/15 ist definitiv kein Gang.
Bei dem Gang haben wir viel Aufmerksamkeit für unsere Schützlinge wahrgenommen, Passanten die sich mit ihnen unterhielten, eine Spende hinterließen oder sich für unsere ehrenamtliche Arbeit interessierten. Offenheit ist ein guter Weg für Verständnis und ein gutes Miteinander.
Deshalb ein großes Danke an euch Helpies für die Unterstützung zu diesem Gang.
Charly
24.05.2019
Nach einigen Wochen privaten Umzugs/Stress war ich dann zu diesem milden Versorgungsgang auch wieder dabei. Und mit Blick auf meinen letzten Gang Ende März zum Hiesigen wandeln und ändern sich die Welten wirklich täglich, oder kann man sogar behaupten stündlich?
Wir haben ja oft schon von Woche zu Woche Veränderungen bemerkt und wahrgenommen, aber die lange Distanz hat mir nochmal deutlich gezeigt, dass der Zerfall eines obdachlosen Menschen gnadenlos ist, und die Thematik Obdachlosigkeit weiterhin zugenommen hat bzw. wir auch eine Verdrängung beobachten.
An Stammplätzen treffen wir schon lange nicht mehr unsere Gäste an, da mag ich nur hoffen, dass sie sich Unterstützung gesucht haben und eventuell in Einrichtungen untergekommen sind...
Dann besuchte uns ein Schützling nach langer beruflicher Abwesenheit, worüber wir uns sehr freuten, und der neben Hunger auch viel zu erzählen hatte.
Die Welt dreht sich weiter und die Schicksale sich mit ihr.
Dass sich oft schwere Schicksalsschläge hinter der Obdachlosigkeit verbergen, wollen viele nicht sehen oder es fehlt am Verständnis.
Den Wahrheitsgehalt können wir nicht bestätigen, aber ein ehemaliger in Kabul stationierter Soldat hat uns erzählt, dass er nach der Rückkehr den Boden unter den Füßen verloren habe. Ohne Halt von Familie und Freunden ist das meistens der "freie Fall", und am Ende nicht selten der Weg, auf der Platte zu landen.
Wir haben viele Schicksale in den vergangenen Jahren kennengelernt, die uns Woche für Woche nachdenklich stimmen...
Auch wenn ich selber einige Wochen ausgesetzt habe, ist das Thema ja überall, wo man hingeht, präsent. Ob man uns nun zu Versorgungsgängen unterstützt oder privat mit offenen Augen versucht zu
helfen, versucht ins Gespräch zu kommen, wäre ein schöner Schritt voran.
Hinsehen statt wegsehen!
Die ersten Schritte machen auch unsere neuen Helfer und Unterstützer, worüber wir mega dankbar sind.
Danke an Mark für den opulenten Geschnetzeltes-Spätzle-Eintopf und die helfenden Hände.
Charly